OB Rentschler setzte
deutliche Zeichen gegen die "Anzettler":
"Alle Menschen sind
gleich: Ja zu
Menschenwürde und Demokratie!"
Sein Vorgänger Alfred Geisel wertete die Anwesenheit seines
Nachfolgers als "Zeichen der Solidarität" in schwerer Stunde
Betroffen wie
man damals nicht nur mit den Juden umging sondern auch vernichtete waren
alle Besucher zur Eröffnung der kostenlosen und sehensweerten Ausstellung.
AIZ-Fotos: Dieter Geissbauer
Aalen. Als eine "Schande" bezeichnete am Freitagmittag im
Aalener Rathausfoyer die Reichs-Progomnacht und alle etwa 200 Gäste nikten
zustimmend
einschließlich der anwesenden Juden und Jüdinnen: Die "Menschenwürde und
Demokratie" sei auch nach 80 Jahren von niemandem antastbar weder von den
Links als auch den Rechten. Dieser Gedenktag bezeichnete Rentschler wörtlich
als Ansporn die Demokratie auch gegenüber Ausländern oder Rassenhasser zu
verteidigen. Gemeinsam mit Promis wie Landrat Klaus Pavel seinem
Stellvertreter Albrecht Schmied und Ex-Landrat und Ex-Landtagspräsident Dr.
Alfred Geisel vom Verein "Gegen Vergessen - für die Demokratie".
Landrat Pavel (rechts) neben Pfarrer
Richter: Solidarität mit Juden.
Aalens Stadtpfarrer Bernhard Richter (engagierter Kreisrat und
SPD-Mitglied als "Papst der Arne und der der Ärmsten (Tafel
Bahnhofstraße). Auch in betroffener Anwesenheit des evangelischen Aalener
Ex-Dekans Erich Haller war man sich einig: Die Judenverfolgung und Reichs-Progromnacht darf sich nicht mehr wiederholen und solle eine "echte Mahnung
auf ewig" für alle sein.
Die Promis diskutierten eifrig über
den Inhalt dieser Ausstellung.
Seit Freitag,
9. November, 2018 wird im Rathausfoyer
Aalen die Ausstellung „Angezettelt“ gezeigt, die von OB Rentschler
eröffnet wurde,. Die Sammlung zeigt antisemitische und rassistische
Aufkleber von 1880 bis
heute und wurde vom Zentrum für Antisemitismusforschung der TU
Berlin, dem Zentrum für Jüdische Studien Berlin-Brandenburg und dem
NS-Dokumentationszentrum in
München konzipiert. Nach
Aalen kam die Ausstellung auf Initiative des Vereins „Gegen Vergessen
– Für Demokratie e. V.“. Zur Eröffnung am
9. November, 15 Uhr, sprachen sehr engagiert für Frieden und
Mitmenschlichkeit OB Thilo Rentschler und Dr. Isabel Enzenbach vom
Zentrum für Antisemitismusforschung und Dr. Alfred Geisel (Aalen) vom Verein
„Gegen Vergessen – Für Demokratie“.
Sogar ein Bänkchen wurde zum Lesen
für die Besucher platziert.
Sie sind klein, teilweise unscheinbar, aber keineswegs harmlos: Aufkleber,
Marken und Sticker, die Judenfeindlichkeit, Rassismus und Hass gegen
Minderheiten propagieren. Anhand von Klebezetteln lässt sich die Geschichte
des Antisemitismus und Rassismus vom Ende des 19. Jahrhunderts bis
heute erzählen. Sie transportieren Feindbilder, schüren Vorurteile
und rufen zum Teil unverhohlen zu Verfolgung und Gewalt auf. Neben Hass und
Hetze findet aber auch die Gegenwehr ihren Ausdruck in diesem
Kommunikationsmittel: Die Angefeindeten, engagierte Einzelne und
gesellschaftliche Gruppen setzen der Bilderflut eigene Motive entgegen, um
den aggressiven Botschaften mit Fantasie und Ideenreichtum zu begegnen.
Die bedrückende Ausstellung mit übergroßen Hitler-Plakaten und Dokimenten
der Judenverfolgung und Synagogen-Erstürmung ist bis
20. Januar 2019 im Rathaus zu sehen. Zur Ausstellung gab es einige
Vorträge, ein ausführlicher Flyer liegt auf und ist unter
www.aalen.de zu finden.
Die Öffnungszeiten: Foyer im Rathaus
Aalen, Marktplatz 30,
in der Galerie im Rathaus
Aalen,
Marktplatz 30,
73430 Aalen
Montag 8.30 bis 16 Uhr, Dienstag bis Mittwoch von 8.30 bis 17 Uhr
Donnerstag, 8.30 bis 18 Uhr, Freitag, 8.30 bis 12 Uhr, Freitag bis Sonntag
von 14 bis 17 Uhr und die Ausstellung ist an Feiertagen
geöffnet.Informationen unter Telefon:
07361 52-1110 oder unter E-Mail:
kunst@aalen.de.
Es fand dann noch ein GEDENK-Gottesdienst für die jüdischen Opfer mit Pfarrer
Richter in der Aalener Stadtkirche unter großer Bet-eiligung statt.
DG
Einigkeit: Niemand darf Mensch-
enwürde u. Demokratie verwehren
OB Rentschler betroffen: Eine
Schande dass dies alles passierte...
Nebenan: Eine neue passende
Ausstellung in der Rathausgalerie.
Kunst durch das Rathausfenster:
Mahnung an alle nich wegzusehen
Rechts: Ebenfalls betroffen: Aalens
Ex-Dekan Erich Haller (rechts)
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