Digitalisierung u. neue Umgangs-Modalität für neue Rohstoffe
384.606 € vom Land für hochwert-
ige Gmünder Recycling-Lösungen
I
nnovative Rohstoffnutzung: Wirtschaftsministerium fördert
Projekte für kleine und mittlere Unternehmen mit 2 Millionen

Geförderten Forscher aus Schwäbisch Gmünd. AIZ-Fotos: fem

Stuttgart
/Schwäbisch Gmünd. Das Wirtschaftsministerium fördert Projekte, die kleinen und mittelständischen Unternehmen bei inno-vativen Wegen der Rohstoffnutzung unterstützen sollen, mit insgesamt zwei Millionen Euro. Dies teilte Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut am Montag 10. Dezember der AIZ mit. „Digitalisierung, 3D-Druck oder der aktuelle Wandel in der Automobilindustrie verändern auch fundamental die Art, wie Produkte geplant, hergestellt und genutzt werden. Von der Beschaffung bis hin zum Recycling wirkt sich dieser Wandel auch auf den Umgang mit Rohstoffen aus“, sagte Hoffmeister-Kraut. Dies stelle gerade kleinere und mittlere Unternehmen vor große Herausforderungen.

„Mit der Förderung dieser Projekte wollen wir Unternehmen gezielt auf die Chancen und Möglichkeiten von innovativen Lösungen im Themenfeld Recycling und Substitution von Rohstoffen aufmerksam machen und konkrete Anwendungsmöglichkeiten aufzeigen“, so die Wirtschaftsministerin. In insgesamt fünf zukunftsweisenden Proj-ekten sollen Forschergruppen zusammen mit einschlägigen Unter-nehmenspartnern praxisnahe Lösungen für eine mögliche Substit-ution kritischer Rohstoffe wie beispielsweise Kobalt finden, aber auch ressourcenschonende Leichtbauweisen in der Bauwirtschaft oder hochwertige Recyclinglösungen im Bereich Carbonfasern unter-suchen.

Geförderte Vorhaben im Einzelnen (Projekt) · Forschungsinstitut für Edelmetalle und Metallchemie (fem), Schwäbisch Gmünd („CuBiK - Beryllium-Ersatz in Kupferlegierungen“): 384.606 Euro ·

Das fem ist seit 1922 das weltweit einzige unabhängige Institut für Edelmetallforschung. Ziel unserer Forschung auf den Gebieten der Materialwissenschaft und Oberflächen­technik ist es, zukunftswe-isende Lösungen für die Industrie zu entwickeln.

Am Forschungsinstitut Edelmetalle + Metallchemie in Schwäbisch Gmünd werden sämtliche Fragestellungen der Material- und Oberflächentechnik rund um den Werkstoff Metall bearbeitet. Unsere Spezialgebiete sind Edelmetalle und die galvanische Oberflächenveredlung. Weitere Schwerpunkte bilden Korrosion, Analytik, Leichtmetalle und Lackbeschichtungen, physikalische Beschichtungsverfahren und Materialphysik sowie Material- und Schichtcharakterisierung.

Grundlagenforschung und anwendungsorientierte Forschung sind am fem eng verzahnt – unserer Überzeugung folgend, dass innovative Lösungen für die Praxis heutzutage nur erzielt, wer über detaillierte Kenntnisse der Grundlagen verfügt. Davon profitiert auch unser Dienstleistungsangebot: Das fem verfügt über eine umfangreiche Ausstattung mit modernsten Geräten und Instrumenten, über 200 Verfahren und Prüfmethoden sind nach DIN EN ISO/IEC 17025 akkreditiert Unsere Kunden und Partner kommen aus allen Zweigen der metallverarbeitenden Industrie und Wirtschaft, aus Universitäten, Forschungsinstitutionen und anderen öffentlichen Einrichtungen. Institutsbroschüre 2018 (Pdf) oder im Internet: http://www.fem-online.de/

Weiter wurden gefördert: Fraunhofer-Institut für Werkstoffmech-anik (IWM), Freiburg („Entwicklung und Qualifizierung einer ressourceneffizienten Gleitlagertechnologie für mediengeschmierte Systeme in Pumpen“): 392.105 Euro ·

Universität Stuttgart, Institut für Leichtbau Entwerfen und Konstruieren (ILEK), Stuttgart („Integrale Planung und Herstellung von ressourceneffizienten Betonbauteilen aus mineralischer Faserv-erbundbewehrung und gradiertem Beton“): 393.167 Euro ·

Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA), Stuttgart („Umweltverträgliche galvanische Abscheidung von Bronzeschichten als potenzielle Nickelersatzschicht“): 394.999 Euro · Fraunhofer-Institut für Chemische Technologie (ICT), Pfinztal („Substitution von Primärrohstoffen durch die Weiterverarbeitung von rezyklierten Carbonfaser-Hybridgarnes in innovativen Thermoplastpr-ozessen“): 345.732 Euro.