Zentrale Neugestaltung der städtischen
Infrastruktur in Aalen:
Sorgen u. Nöte kamen erst bei
Ti-
schgesprächen zu OB Rentschler
OB Thilo Rentschler betont beim
Handwerker-Dialog die Ver-'bundenheit zu lokalen vierzig und mehr
Betrieben im OAK
Von links:
Carina Nitschke (Wirtschaftsförderung), Edgar Horn, OB Thilo Rentschler,
Katja Maier und Wolfgang Steidle tau-schten sich beim Handwerkerdialog aus.
AIZ-Foto: Stadt Aalen
Aalen. Zum Austausch mit rund 40
Vertretern aus den Handwerksbetrieben sowie der Kreishandwerkerschaft trafen
sich auf Einladung des Rathauses zum Austausch. Themen waren die integrierte
Stadtentwicklung, der neue Flächennutzungsplan sowie der zunehmende
Fachkräftemangel. Gesprochen wurde auch über einen Dauerbrenner: die
Vergaberichtlinien kommunaler Aufträge.
In vielen Tischgesprächen horchte die Verwaltungsspitze auf die Sorgen und
Nöte des Handwerks. Edgar Horn, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft
Ostalb, dankte der Stadt
Aalen für das konstruktive Miteinander bei vielfältigen Initiativen.
Horn zitierte die jüngste Konjunkturumfrage der Handwerkskammer und mahnte
eine Entbürokratisierung an. "Ihre Handwerksbetriebe stehen exempl-arisch
für eine rasante Stadtentwicklung. Gemeinsam mit ihren Betrieben geht die
Stadt
Aalen konzeptionell mannigfaltige Aufgab-en bei der Neugestaltung der
städtischen Infrastruktur an", sagte OB Thilo Rentschler.
450 neue Kita-Plätze und 120
Erziehe-rinnen:
Mehr als 80 Millionen € für Schulsanierungen
Das Stadtoberhaupt stellte das integrierte Stadtentwicklungs-konzept vor,
bei dem Aufgaben und Themen vernetzt gesehen werden. 450 neue Kitaplätze
seien zu schaffen, wofür auch 120 Erzieherinnen eingestellt werden müssten.
"Das Schulsanierungsp-rogramm bis 2023 beträgt mittlerweile 80 Millionen
Euro - eine granatenmäßige Summe", sagte er. Ins Bäderkonzept fließen in den
kommenden Jahren 50 Millionen Euro, die Wohnungsbau
Aalen investiere als städtische Tochter rund 120 Millionen in den Bau
neuer Wohnungen. Brachen wie das Stadtoval, Union-, Ostertag-Areal sowie die
Maiergasse in Wasseralfingen würden revitalisiert. "Für diese Aufgaben
benötigen wir starke Handwerksbetriebe wie ihre", sagte Rentschler.
Die Digitalisierung werde wichtiger. Rentschler untermauerte dies mit
Berichten einer Tagung in Tallinn, an der er im Sommer teilgenommen hatte.
"Wir versuchen, Azubis aus anderen Regionen nach
Aalen zu holen, um den Mangel an Fachkräften zu lindern", sagte
Rentschler weiter. Wichtig sei zudem das Bekämpfen von Fluchtursachen wie in
der türkischen Partnerstadt Antakya oder bei der Städtefreundschaft mit
Vilankulo in Mosambik.
Bauweltmeister Wolfgang Steidle:
In der Diskussion wurde die weitere Flächenentwicklung der Kern-stadt Aalens
und der Teilorte angesprochen. "Wir peilen die 70.000-Einwohnermarke an. Im
neuen Flächennutzungsplan sollen rund 100 Hektar Entwicklungsfläche für
Wohnen sowie 50 Hektar mögliche Gewerbeflächen enthalten sein, um für eine
mögliche Ausdehnung in den kommenden 30 Jahren bereit zu stehen", sagte
Erster Bür-germeister und "Bauweltmeister" Wolfgang Steidle.
Es sei aufgrund der Vergabeordnung schwierig, Ausschreibungen früher zu
tätigen. Und es sei keinesfalls gängige Praxis, Aus-schreibungen wieder
aufzuheben, um den Preis zu drücken. Steidle nannte einen Einzelfall, bei
dem die Angebote jedoch eklatant über den Planungskosten lagen.
Diskutiert wurden zudem die Qualitätsmaßstäbe bei Bauleistungen. "Uns ist
ihr Erfahrungswissen wichtig", sagte Rentschler. In den ver-gangenen vier
Jahren seien die Vergabesummen bei den städti-schen Investitionen extrem
gestiegen. |