Es wird Zeit dass der Beamtete nun in Ruhestand gehen wird:
Unterkochener Nikolaus im Pech:
Spät u. nicht für alle Kinder Tüten

Beobachtungen am Ende bei der legendären Weihnachtsfeier
am Sonntagmittag: Zwar "gemütlich und kinderlieb" aber... 

Der Nikolaus im Pech: Zuerst langes Warten auf den Gottesmann u. dann gingen die Tüten des HGV aus.   AIZ-Fotos: Dieter Geissbauer
Aalen-Unterkochen.
Eigentlich hatte der diesjährige Unterkoch-ener Nikolaus keine Schuld, dass es an Pannen bei der Bescherung am Sonntagmittag nicht mangelte: Zwar brannten die etwa 1.000 Lichter-Kerzen auf den Weihnachtsbäumen rund um das Rathaus munter und stabil weiter, aber der Nikolaus sollte nun eben in die verdiente Rente gehen und er sollte dem Angebot einiger Eltern nachgeben und den Ruhestand als Rentner genießen und nächstes Jahr seinen Nachfolger am Sonntag hinter vorgehaltener Hand einen fälligen Wechsel vereinbart bereits einführen und dem neuen Nikolaus zur Seite stehen.

Denn der letzt jährige "Nikolaus" genannt "Weihnachtsmann" war im letzten Jahr noch sehr zuverlässig, aber in diesem Jahr haben ihn wahrscheinlich die Kräfte verlassen. Er ließ am Ende seines Auftrittes etwa 50 traurige und weinende Kinder zurück hatte aber zuvor noch in aller Ruhe über 150 Kinder mit den HGV (Handels- und Gewerbeverein Unterkochen) Geschenktüten glücklich und dankbar gemacht.

Die Pechsträhnen begannen bereits als der Nikolaus noch gar nicht da war. Also haben - wie von der Verwaltung geplant - die Kinder der Kocherburgschule und aus dem Kindergarten die Kleinsten eine Menge Weihnachts- und Nikolaus-Lieder gesungen und so ihren Eltern auch im freien trotz Regen eingeheizt. Die Kinder sangen aus vollen Kehlen und demonstrierten, dass diese Lieder alle mit den Eltern und natürlich in der Kiga und der Schule mehrmals eingeübt wurden. Doch es kam kein Nikolaus obwohl er über das nicht notwenige Mikro mehrmals angekündigt wurde. Der AIZ versuchte man das Märchen zu verkaufen "der ansonsten pünktliche Nikolaus ist wahrscheinlich mit dem Zug angefahren und auf dem falschen früher üblichen Gleis 2 des Bahnhofes in Unterkochen ausgestiegen und findet deshalb nicht mehr den richtigen Weg zum Rathaus-vorplatz".

Wir haben dies nachgeprüft - aber der Nikolaus war weit und breit nicht zu sehen, ist "also heimlich verschwunden". Währenddessen wurden schon die Kleinsten der Kinder auf dem Rathausvorplatz ungeduldig, sie wollten doch die ihnen versprochenen Tüten als Belohnung für ihre Gesänge mit nach Hause nehmen. Also wandten die etwa 100 Kinder einen Trick an den auch bis dato der abwesende Nikolaus nicht kannte: "Wir singen jetzt kein Weihnachlied mehr, weil wir keine Noten dabei haben und nicht unsere Nikolaus-Geschenke verzichten, also singen wir gleich aus- wendig das bekannte Nikolaus-Lied". Die Eltern und Erzieher nickten. Gesagt getan. Aber der Nikolaus ließ sich nicht überlisten zu kommen. Also schickte jemand eine Abordnung nebenan ins geöffete Unterkochener Bezirks-Rathaus um nach dem Nikolaus zu suchen aber auch die kamen ohne Nikolaus zurück.

Da war guter Rat langweilig und teuer und kalt: nach einer etwa starken Viertelstunde wurde plötzlich auf dem Marktplatz der Nikol-aus gesichtet, aber der machte keine Anstalten zu den wartenden Kindern ans Mikrofon zu eilen. Aus Kinderliebe hat er wahr-scheinlich ein ihm bekanntes erstes Kind gesehen und mit diesem K0ind ein Schwätzchen geführt. Dann strapazierte der Nikolaus nicht nur die Nerven der wartenden Kinder sondern auch der Organisationen: Er hatte nicht einmal - wie im letzten Jahr - die Geschenke im Sack für die Kinder dabei. Große Enttäuschung auch bei den Eltern, wartenden Kindern und weiteren etwa 200 Personen. Dann endlich hat sich der Nikolaus bis ins Menschen-Zentrum durchgelobt und es konnte los gehen:

Der Nikolaus wusste natürlich, dass man in einer solchen Enge den Kindern ihre Geschenke nicht geben kann ohne dass sie von umherstehenden Personen umgerannt werden. Also forderte der Nikolaus "mehrmals jeweils einen Schritt zurück zu treten damit der innere Kreis für die Geschenke größer und gefahrloser wird". Gesagt getan. Dann aber gab es bei der Übergabe der HGV-Tüten nur freu-dige Mienen der Kinder aber bald darauf eine Riesen-Enttäuschung:

Der Nikolaus griff ins Leere. Es waren alle Geschenktüten ausge-geben und keine mehr da. Also eindeutig nicht die Schuld des Nikolaus sondern der Veranstalter, die zwar den traurigen und weinenden Kindersprachen "am Donnerstag bekommt ihr in der Kiga oder Schule sie restlichen Tüten", aber die Enttäuschung war groß: Deshalb wäre es dem Nikolaus zu empfehlen die restlichen Tüten - natürlich sicher und pünktlich mit dem Auto und nicht mit der DB Aalen-Ulm zur Schule oder Gita gebracht - und dort jeweils den restlichen Kindern die ihnen zustehenden Tüten zu überreichen oder im nächsten Jahr einen jüngeren Nikolaus-Nachfolger zusätzlich zu organisieren der die Tüten an den Händen anzählen kann und sicherlich in Unterkosen eine neue Nikolaus-Ära so einläutet und als Nachfolger alles gleich macht wie sein Vorgänger und natürlich denen vom HGV- Ersatztüten verlangt.


Zum Schluß einige Randbemerkungen der Kinder als der Nikolaus kam, sich kinderfreundlich zeigte und natürlich in dem Gedränge zur echt bei den Erwachsenen Raum verschaffen musste, damit die Kinder nicht leer ausgehen ohne den Nikolaus gesehen zu haben. Einige Kinderstimmen seien am Rande ausgeplaudert, denn "Kinder sagen immer die Wahrheit".. Ein kleiner Knirps zum AIZ-Fotografen und seinen Eltern: "Der Nikolaus macht sich nicht schmutzig wenn er im Sandkasten spielt? Dem seine Kleider sind sauber und so schön rot". Oder: Ein Kind ging beim Tüten verteilen erst einmal leer aus und wird vom HGV nachgeliefert:

Mit Tränen in den Augen bedauerten dies beide Geschwister trotz Einsicht wenn Geschenke zu Ende sind gibt es kostenlos nichts mehr: "Wenigstens die anderen Kinder haben noch Geschenke bekommen...." Und: Der Nikolaus war bei aller AIZ-Kritik zu 99,99 % "ein lieber Nikolaus, der, wenn er meine einsame Mutti heiraten würde, auch mir meinen Herzenswunsch erfüllt. Wer darf schon das ganze Jahr über mit dem Unterkochener Nikolaus spielen?" Seiner Mutter war im Gesicht geschrieben sie würde bei einem Heirats-Antrag "JA" sagen und natürlich auch das Kind.

Plausch des Papa mit dem Nikolaus: "Im Orts kennt jeder jeden..." 
Ein dickes Lob gebührt natürlich auch seitens der Kinder den Leherinnen/Leher und Kiga-Aufsichtspersonen: Es war nicht immer leicht die Kindermeute im Schach zu halten. Alle waren zu denn Kindern sehr freundlich inklusive Nikolaus, der nicht einmal bei einem solche großen Jahresauftritt müde wurde und sogar sich ein Küßchen von den Kleinen geben ließ und manchen Interviewpartner glauben ließ dass er jetzt wieder zurück in den Himmel fliegt aber es fehlte eben die "Kutsche und Renntiere". Alles in allem hat es mir auch gefallen: Glückliche Kinder die in dieser Weihnachtszeit und angesichts der Kinderarmut auch in Unterkochen zum Nulltarif trotzdem reichlich mit der Tüte beschenkt wurden, sind das Schönste und mit keinem Geld oder Spielzeug zu bezahlen. Kein Wunder dass kein Kind vor dem Nikolaus Angst zeigte und alle freuten, dass er sich trotz eines hohen Alters zu ihnen herunter beugte und sehr viele Fragen ehrlich beantwortete.

Respekt vor so viel Engagement denn gerade der Nikolaus bedeutete in Unterkochen zusammen mit der Öffnung des Rathauses und der Bücherei (der Leiter aus Aalen half selbst mit). Alle Gemeinden in Aalen sollten sich auch im OAK das Modell Unterkochen als Beispiel nehmen und sich auch im Rathaus für alle Kinder und Eltern öffnen. "Danke".

Schade: Ich haben keinen Ex-Ortsvorsteher "Maiers Karle" gesehen, der den Kindersegen gesät hatte und jetzt ernten könnte. Schade, dass auch nicht unser OB gekommen ist, denn sonst hätte er gesehen, wie glücklich die Kinder im Ortsteil Unterkochen leben und sich hier wenigstens glücklich und betreut fühlen. Und dass die Zusammenarbeit von den Karnevalisten im Ort, der Kiga-Spende und diese glückliche Symbiose die Bücherei gleichzeitig zu öffnen reiche Früchte getragen hat. Nochmals Danke. Dieter Geissbauer

Mit einem solchen großen Kinderansturm in 
Unterkochen hat niemand mehr gerechnet