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"Diplomatie" feierte beim Jahresausklang große Triumphe: Zum Thema Polterer Tramp riet Kiesewetter zum Selbstbewusstsein in Ostwürttemberg Südwestmetall: „Für Industrie ist wichtig der gesellschaftliche Zusammenhalt": Trumps Distanz zu seinen Wahlversprechn? Einigkeit beim Jahresausklang von Südwestmetall am Donnerstag in Aalen: Von links: CDU-MdB Roderich Kiesewetter, MdB_Dr._Micha-el Fried,_Dr._Christoph_von_Marschall und Jörn P.Makko. Aalen. Beim traditionellen Jahresausklang von Südwestmetall hat Dr. Michael Fried, Vorsitzender der Bezirksgruppe Ostwürttemberg, die zentrale Bedeutung der Industrie betont: „Großunternehmen, mittelständische Lieferanten und deren Zulieferer sind volkswirt-schaftlich bedeutsam. Sie sind aber auch politisch wichtig. Denn sie verteilen Einkommen in der Fläche, sie stärken dadurch die Mittelschicht", sagte Fried. Der Blick nach Europa, beispielsweise nach Großbritannien oder Frankreich zeige, dass Länder, deren Industrieanteil nur halb so hoch ist, wie bei uns, politisch weniger stabil aufgestellt seien als Deutschland. Fried: ![]() "Was ist denn bei dem Amis los": Frage kehrte nichts unter Tisch: Wahlkamp ist zu Ende und nun muss man "aufeinander zu gehen". „Wenn die Fabriken nicht mehr arbeiten, wenn industrielle Wert-schöpfung verloren geht, dann gerät der gesellschaftliche Zus-ammenhalt in Gefahr." Deshalb richtete er den Appell an die Politik, die Investitionsbedingungen in Deutschland wieder zu stärken und das Produktionspotenzial in den Mittelpunkt zu stellen. Zuletzt seien überwiegend kostendynamische Sozialausgaben unv-erantwortlich angestiegen. "Für die Industrie, auch und gerade in Ostwürttemberg , sind aber Investitionen in Infrastruktur und Bildung viel wichtiger", adressierte Fried an den Bundestagsabgeordneten Roderich Kiesewetter aus Aalen. Kiesewetter machte sich in seinem Grußwort dafür stark, dass Deu-tschland seine Interessen identifizieren und selbstbewusst vertreten müsse. Wichtig seien ihm dabei faire Handelsbeziehungen: „Absch-ottung (wie vom neuen US-Präsidenten Tramp angekündigt) "ist nicht im deutschen Interesse." Gastredner des Jahresausklangs war Dr. Christoph von Marschall, Diplomatischer Chefkorrespondent des Tagesspiegel in Berlin. Von Marschall berichtete viele Jahre als US-Korrespondentaus Washing-ton und hatte als bislang einziger deutscher Journalist den "White House Pass", der ständigen Zutritt zum Weißen Haus gestattete. Als Buchautor hat er sich in den letzten Jahren insbesondere durch Biographien von Barack Obam einen Namen gemacht. Zuletzt ist 2016 erschienen "Was ist mit den Amis los?" Die USA seien in einem Umbruch, sagte von Marschall. Auch er habe vor der Wahl nicht mit Donald Trumps Sieg gerechnet. Nun stünden alle vor der Aufgabe, sich an die neue Realität anzunähern. Von Marschall nannte mehrere Beispiele, wo Trump auf Distanz zu seinen Wahlversprechen gehe. Er wolle nun Teile von Präsident Obamas Gesundheitsreform erhalten und nicht mehr alle illegalen Migranten abschieben. Umgekehrt müsse Deutschland akzeptieren, dass Trump demokratisch gewählt sei und nun vor allem darauf achten, wie es deutsche Interessen mit diesem Präsidenten durch-setze. Im Unterhaltungsteil des Abends war das Kabarett-Duo Onkel Fisch aus Köln zu Gast. Für die musikalische Umrahmung sorgte ein Quartett des Landesgymnasiums für Hochbegabte Schwäbisch Gmünd unter der Leitung von Katherine Hardwick. |