"Ein Zeichen gesetzt gegen die Gewalt in der ganzen Welt":
In "Trauer" haben Aalener Frauen für 8.000
Vergewaltigte den Schutz zu Grabe getragen

"Aktionen zu Internationalem Tag gegen Gewalt an Frauen u.
Mädchen fand positive Resonanz aber Politik schläft weiter"

Zu Grabe getragen wurde am Freitag um 13 Uhr vom Landratsamt aus die Hoffnung dass sich die Zahl der Vergewaltigungen verringert. Die beiden Frauenbeauftragten (links Uta-Maria Steybe von der Stadt Aalen) führten den Protestmarsch durch die Stadt Aalen unter Polizeischutz an.                              AIZ-Fotos: Dieter Geissbauer.
Aalen.
Die Gleichstellungsbeauftragte der Stadtverwaltung Aalen Uta-Maria-Steybe und die Frauenbeauftragte des Kreises, Katharina Oswald, hatten am Freitag dem 25. November gemeinsam mit der Aalener Kollegin Uta-Maria Steybe um 12 Uhr zu einer Infoveran-staltung in den Kleinen Sitzungssaal des Landratsamtes eingeladen und im Anschluss um 13 Uhr mit einem  Luftballonstart  das Thema Gewalt in alle Richtungen in den Ostalbkreis getragen, denn 8.000 vergewaltigte Frauen gibt es jährlich und die Politik undJustiz aber auch zum Teil die Polizei schläft weiter und so werden auch in Aalen bzw. im ganzen Ostalbkreis "vergewaltigte Frauen" zu Tätern abgestempelt und für die Vergewaltiger gibt es Hilfsprogramme und geringe Strafen

Unter Polizeischutz ging es gemeinsam durch die City in Aalen.     
Gegen 13.00 Uhr war es dann wie geplant so weit: Eine dunkel gekl-eidete Menschenkette zog durch die Aalener Innenstadt, schwarz gekleidet mit irgendeinem roten Accessoire- Mütze, Stiefel oder Schal und haben damit ein gemeinsames Zeichen gegen Gewalt an Frauen gesetzt, sagte Uta-Maria Steybe.

Etwa 100 Luftballons mit Wünschen für besseren Schutz gestartet.  
Anschließend wurden in der Aalener Stadtbibliothek Kaffee und Ku-chen angeboten und anonymisierte Lebensberichten unter anderem von Amnesty International vorgetragen. Zudem wurde ein Trailer unter dem Titel „stop rape!“ gezeigt, der provokativ auf das Thema Vergewaltigung aufmerksam machte. „In Deutschland werden jährlich 8.000 Frauen vergewaltigt – das passiert nicht irgendwo, sondern hier und jetzt!“ unterstrich die städtische Frauenbeauftragte  Uta-Maria Steybe das Anliegen. Infos: www.frauenrechte.de und unter www.facebook.com/StopRape


Aber auch die Landesregierung zeigte Flagge zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen: Die Landesregierung setzt Verbess-erung des Hilfs- und Unterstützungssystems konsequent fort und die finanziellen Mittel für Frauenhäuser seien "dauerhaft gesichert". Staatssekretärin MdL Bärbl Mielich: „Jede Form von Gewalt, insbesondere aber gegenüber Frauen und Kindern, ist unerträglich und wird entschieden von uns bekämpft".

Die Staatssekretärin im Sozial- und Integrationsministerium Bärbl Mielich MdL hat angekündigt, die im Landesaktionsplan gegen Gewalt an Frauen vorgesehenen  Maßnahmen zur Verbesserung des Hilfesystems für betroffene Frauen konsequent fortzuführen. „Gewalt gegen Frauen ist unerträglich und wird von der Landesregierung entschieden bekämpft. Bei der Umsetzung des Landesaktionsplans liegen wir voll im Zeitplan und haben schon viele Verbesserungen umgesetzt. Darauf aufbauend gehen wir jetzt gemeinsam mit den Einrichtungen, den Verbänden und den Entscheidungsträgern daran, eine genaue Bedarfsanalyse für das Hilfesystem in Baden-Württemberg zu erarbeiten. Essentiell dabei ist, dass der Zugang zur Beratung und zur Unterkunft in Frauenhäu-sern unabhängig von Einkommen, Wohnort und Aufenthaltsstatus sichergestellt werden muss“, betonte Mielich. Sie sei froh, dass es Minister Manne Lucha und ihr trotz des großen Einspardrucks gelungen sein, die Mittel für die Frauenhäuser im Entwurf zum Hau-shalts 2017 in der bisherigen Höhe dauerhaft zu sichern.

"Bei der Umsetzung des Landesaktionsplans liegen wir voll im Zeitplan und haben schon viele Verbesserungen umgesetzt. Darauf aufbauend gehen wir jetzt gemeinsam mit den Einrichtungen, den Verbänden und den Entscheidungsträgern daran, eine genaue Bedarfsanalyse für das Hilfesystem in Baden-Württemberg zu erarbeiten. Essentiell dabei ist, dass der Zugang zur Beratung und zur Unterkunft in Frauenhäusern unabhängig von Einkommen, Wohnort und Aufenthaltsstatus sichergestellt werden muss“, betonte Mielich. Geprüft werden soll beispielsweise, ob  eine regionale Mindestplatzzahl in Frauenhäusern erforderlich ist. Auch die dauerhafte Absicherung der Frauenhausfinanzierung steht Mielich zufolge auf der Agenda. „Für eine verlässliche Planung brauchen wir valide Zahlen, das gehen wir jetzt gemeinsam mit den verantwortlichen Akteuren an“, erklärte Mielich. Bislang gebe es keine aussagekräftige landesweite Statistik darüber, ob und wie viele Frauen tatsächlich keinen Platz in einem Frauenhaus beko-mmen.

Maßnahmenpaket zum Schutz von weiblichen Flüchtlingen: Staatssekretärin Mielich wies darauf hin, dass die Landesregierung zudem Maßnahmen auf den Weg gebracht habe, um sicherzu-stellen, dass auch weibliche Flüchtlinge in Baden-Württemberg vor Gewalt und Missbrauch geschützt sind. In der vergangenen Woche habe der Innenminister angekündigt, dass für die gesonderte Unterb-ringung besonders schutzbedürftiger Flüchtlinge sind insgesamt 500 Plätze im Christian-Griesbach-Haus (gesonderter Standort der LEA Karlsruhe) und in der EA Tübingen geplant seien. Zusätzlich stünden separate Unterbringungsmöglichkeiten im Ankunftszentrum und in den vier LEA (auch in Ellwangen) zur Verfügung. Darüber hinaus habe das Sozialministerium ein Paket an Schutzmaßn-ahmen erarbeitet.

Kernstück des Projekts sind Informationsveranstaltungen über Frauenrechte in Deutschland und das Hilfesystem in Baden-Württemberg. Betroffene Frauen können sich zudem persönlich beraten lassen. Liegt ein Fall von häuslicher Gewalt vor, wird den betroffenen Frauen und Kindern die Unterbringung in einem Frauen- und Kinderschutzhaus ermöglicht. Als erstes Bundesland nimmt der baden-württembergische Landesaktionsplan nicht allein die häus-liche Gewalt in den Blick, sondern auch sexuelle Gewalt, Mens-chenhandel, Zwangsprostitution und Zwangsverheiratung.

Zu den bereits umgesetzten Maßnahmen zählt die Einrichtung einer Landeskoordinierungsstelle, die die Arbeit innerhalb des Frauen-hilfesystems abstimmt, die Umsetzung der Maßnahmen des Landesaktionsplans überwacht und die Akteure untereinander vernetzt. Ebenfalls umgesetzt wurden spezielle Schulungsangebote für das Personal in Behinderteneinrichtungen und eine breit angel-egte Bestandsanalyse des Hilfesystems im Land. Bleibt nur noch zu wünschen übrig dass diesen Versprechungen auch auf Landes- und Ostalb-Ebene Taten folgen. Dieter Geissbauer

Stoppt die jährlich anfallenden 8.000 Vergewaltig-
ungen forderten Frauen
und die Männer in Aalen