So sollte Stadt Aalen
immer mit mündigen Bürgern umgehen:
Nicht einmal Proteste vor der evangelischen
Martinskirche die der Planung im Wege steht
Diskussions-Leiterin und Frauenbeauftragte Uta-Maria-Steybe
war offen gegenüber allen Diskutanten u. hatte "leere Liste"

Moderatorin Steybe (li.) legte
erstes großes öffentliches Meisterst-ück ab, als sie beruhigend auf die
Bürger einwirkte, aber anderers-eits "nichts unter den Tisch kehrte".
AIZ-Fotos: Dieter Geissbauer
Aalen. Die Stadt Aalen hatte am Samstag den 22. November 2014
in Kooperation mit der "Siedlergemeinschaft Pelzwasen" zu einer
Bürgerversammlung zum Thema "Quartiersforum Pelzwasen" von 14.00 - 19.00 Uhr
in die Martinskirche eingeladen und es kamen mehr als erwartet. Das gesamte
Kirchenschiff war besetzt und jeder wunderte sich dass nicht einmal ein
Protestler vor dem Eingang der Martinskirche stand, der den Verkauf der
Martinskirche für Millionen verhindern wollte.

Zwischen Orgel u. Altar der
Martinskirche: Die Kompetenz der Aus-kunftswilligen, die auch zur Harmonie
der Diskussionen beitrugen.
Alle Proteste scheinen
endgültig verstummt, denn diese Bürgerver-sammlung war ein einmaliges
Erlebnis - spannender wie Fernsehen. die Neugierde der Menschen überwiegte
was denn nun auf dem Pelzwasen die Siedlergemeinschaft anstellen will und wo
sonst die Pfarrerin der Martinskirche steht konnte die Frauenbeauftragte
Uta-Maria Steybe ein volles Haus begrüßen und für Nachzügler war auch
gesorgt. Im Nebensaal in dem sonst der Kirchengemeinderat tagt
(Kirchengemeinderatsmitglied Ex-Schwä-po-Chefredakteur Dr. Rai-ner Wiese der
auch für die AIZ einen Bericht der stundenlangen Diskussionen und Vorträge
fertigt, war auch anwesend) wurde alles was im Kirchensaal passierte vorsorglich per Lautsprecher
in den Nebensaal übertragen.

Zudem bekamen die Diskutanten die Gelegenheit die am Eingang ausgehändigten
Punkte auf dem Luftbild zu platzier en das sich nun Dank Siedlergemeinschaft
drastisch verändern wird: Die Punkte wurden massiv im Zentrum aufgeklebt -
zwar mit einem bisschen Wehmut aber mit forschem Blick in die Zukunft auf
dem Pelzwasen.

Der CDU-Stadtverbandsvorsitzende Peschel - der nach eigenen Angaben selbst
betroffen wird - hat bereits zu Beginn gegenüber der AIZ das
ausgedrückt was sich trotz Diskussionen wie ein roter Faden durch die
Mammut-Veranstaltung zog: "Es gibt zwar Veränderungen auf dem Pelzwasen die
nicht alle gutheißen aber gegen die Zukunft kann man sich nicht dagegen
stellen. Man muss eben mit der Zeit gehen und den Pelzwasen attraktiver
machen".

Jeder durfte zu Beginn mit Punkt
sein Haus im Pelzwasen markieren
Diese nicht mahnenden sondern versöhnenden Worte hatten einen Hintergrund:
Die Diskussionsleiterin Uta-Maria Steybe war der ganz-en Veranstaltung und
dem Wunsch der Bürger gegenüber zu disk-utiert offen und hatte deshalb sie auf
ihrer Fragenliste nichts vor-notiert, sondern den Sprüchen die in der
gesamten Kirche aufge-hängt waren angepasst: "Im Mittelpunkt steht der Mensch"
(siehe unsere Fotos vom Samstagmittag unten).

Ungewöhnlich aber wirkungsvoll:
Veranstaltung in der Martinskirche
Gemeinsam hat sich die Vertretung der Stadtverwaltung und die Bürger des
Pelzwasen damit beschäftigt, was sich im Quartier des Wohngebietes
Pflaumbach, Pelzwasen, Zebert und angrenzender Taufbach in den nächsten
Jahre verändern wird, bzw. was die Bürgerschaft verändert haben will" und
gemeinsam herausgefunden, welche auch aus der Sicht der Bürger vertretbaren
"Wege es gibt, um die Attraktivität des Wohngebietes zu erhalten oder auch
in einigen Punkten zu verbessern."

Keine Proteste
aber diskussionsfreudiger Einzug in Martinskirche.
Wir berichten noch ausführlich über diese Mammut-Veranstaltung die in Aalen
eine Umgangs-Kultur zwischen Bürger, Stadtverwaltung und dem Aalener
Gemeinderat eingeleitet hat, an der sich Verwaltungen vergleichbarer Städte
orientieren sollten und nicht nur mit Lippen-Bekenntnissen die später nicht
eingehalten werden die Bürger mit einbeziehen und trotzdem fertige Planungen
aus der heimlichen Schublade ziehen.

Gross war das Interesse der
Betroffenen die nun eingelenkt haben.
Das Fazit von dieser heißen Geschichte: Es wurde viel und lange diskutiert, aber
die vorgegebene Zeit bis 19 Uhr wurde nicht ausgenützt.
Diskussionsprofi Stybe konnte bereits kurz vor 18 Uhr frühzeitig die
Versammlung auflösen und zufriedene Bürger hinterlassen. Auf die AIZ-Frage
ob es in Sachen Martinskirche erheblichen widerstand gab sagte Steybe: "Das
war eine sehr friedliche Diskussion und man ist sich einig man kann den
Aufstieg des Pelzwasens nicht im Wege stehen - schließlich bedeutet das nun
eine Aufwertung des Pelzwasens und Wertsteigerung der Häuser. Die Bürger
haben diesen Eindruck befriedigt auch gegen-über der AIZ beim Verlassen der
Martinskirche insgesamt voll bestätigt. Also: Ende gut alles gut - weiter
so: Die Bürger lassem mit sich reden, das zeigte diese Diskussion. Dieter
Geissbauer




Neue Diskussions-Kultur
zwischen Stadtver-
waltung, Planer und Bürgern im "Pelzwasen"

Bild des Tages: Allen Bürgern stand
in der Martinskirche stets offen.

Vorsorglich Übertragung in Saal aber
das wurde nicht mehr benötigt.

die Ergebnisse der Arbeitsgruppen
haben die ganze Lage entspannt.












Kirchengemeinderat Dr. Rainer Wiese
scheute nicht Disskussionen


Wird abgerissen zugunsten des
Gemeindezentrums: "Martinskirche"
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