OB Rentschler bekam 6.500 Proteste als "Bürger-Wünsche":
Jeder 2. Wasseralfinger forderte schriftlich
OB u. Rat auf 50 Jahre altes Spiesel zu retten
Andrea Hatam ließ Wasseralfinger nicht im Stich und unter-
schrieb - OB: Freibäder sind hoher Mehrwert auch in Aalen


Bürgerinitiative "Pro Spiesel Aalen-Wasseralfingen" übergab zusam-men mit Ortsvorsteherin Andrea Hatam am Dienstag den 28. Okto-ber 2014 6.500 Unterschriften zusammen mit der Initiatorin Heike Bluhm auf der Treppe im Rathaus.       AIZ-Fotos: Dieter Geissbauer
Aalen.
Es knisterte protestgeschwängert (soäter auf der Treppe des Rathauses zum Foto einig mit OB Rentschler der Unterstützung zusicherte und am liebsten selebst noch unterschrieben hätte) im Beratungszimmer von BM Fehrenbacher als Aalens OB Thilo Rentschler ins Zimmer am Dienstag 28. Oktober 2014 eintrat und eine Menge Protest-Frauen aus Wasseralfingen - darunter Ortsvorsteherin Andrea Hatam - begrüßte und 6.500 Unterschriften also zwei Ordner der Wasseralfinger entgegen nahm. Andrea Hatam, selbst Stadträtin im Aalener Gemeinderat und Mitetscheider ín, sagte zur AIZ:

OB beeindruckt: 6.500 Unterschriften für Erhalt des Spieselfreibades
So viele Unterschriften aus dem größten Stadtteil Aalens haben mich sehr tief beeindruckt und deshalb muss der vorgeschlagene Weg unseres OB's gegangen werden, den Mehrwert der Stadtwerke-Freibäder auch in Unterrombach und im Hirschbach zu erhalten und nicht den Weg zu gehen ein neues zentrales Freibad mit noch höher en Attraktionen an zentralem Standort Aalens zu suchen und zu bauen".

Für die Nachwelt: so hat die Bürgerinitiative für den Erhalt des "Sp-iesel-Freibades" (jeder 2. Wasseralfinger) sehr wacker gekämpft.    
Allerdings hat OB Rentschler klar gemacht, dass "nicht der OB entscheidet sondern der Aalener Gemeinderat, die gewählten Vertreter aller Aalener Bürger". Allerdings habe man in Aalen den Vorteil dass alle drei Bäder den Stadtwerken gehören und die gehören wieder zu 100 % der Stadt Aalen, sodass "es eigentlich einfach zu lösen wäre: Wen's sich nicht rechnet, werden eben die Bäder geschlossen". Das komme keinesfalls in -Frage, denn da müssten auch die Stadtwerke Aalen mitmachen und schließlich wisse er selbst als Aufsichtsratsvorsitzender was eine solche enorme Protestwelle gegen die Schließung des Spiesel-Freibades nach über 50 Jahren bedeutet.

OB Rentschler nahm zwei blauen Ordner mit 6.500 Unterschriften an

Sachlich und nüchtern stellte OB Rentschler die Frage "was ist eigentlich passiert?"  Seine eigene Antwort: "Vor 75 Jahren hatte es eigentlich der damalige OB noch recht leicht durch Heiraten und Eingemeindungen zurück gehende Besucherzahlen auszugleichen".
Zwar sei die Rangfolge der Aalener Freibäder gleich geblieben habe aber gerade wegen des Wetters drastisch in aalen Freibädern abgenommen: Nur noch 127.500 Besucher gesamt.

SPD-Stadtrat Albrecht Schmid freut sich: Ja zum Spiesel-Freibad.   

Rückgehende Besucher in drei Aalener Frei-
bädern wie Helmut Kohl einfach aussitzen?

Deshalb "kann man es sich leicht machen das Problem rückgeh-ende Besucherzahlen auch im Spiesel-Freibad nicht ernst zu nehmen und wie unser früherer Bundeskanzler Helmut Kohl einfach aussitzen". Ein "Aussitzen" lehne er ab: "Denn das Spiesel-Freibad ist das schönste Bad mit dem schönsten Ausblick". Deshalb müsse da etwas möglich sein nicht etwa in betriebswirtschaftlicher Hinsicht sondern die Fixkosten sich ansehen und dann entscheiden nach dem Motto "diese Minus-Beträge sind unsere Bürger und unsere Bäder wert, schließlich haben Hirschbach den ersten Platz, Spiesel den zweiten Platz und Unterrombach bis heute den 1. 2.. und 3. Platz kontinuierlich gehalten", sind also nach wie vor bei den Bürgern beliebt und erwünscht.

Hat aich noch ein Wort mitzureden-Stadtwerke-Chef Cord Müller.     
Dem stimmten die protestierenden Frauen zu 100 % zu und betonten immer wieder "Unser Spiesel-Freibad ist uns ein Drück Lebensqualität Wert". Dem stimmte der OB zu mit dem vielfachen Hinweis dass nicht der OB alleine auch als Aufsichtsratsvorsitz-ender in einer Demokratie über das Schicksal des Spiesel-Freibades bestimmen kann, sondern ausschließlich die gewählten Vertreter der Aalener Gemeinderat. Das bedeute "mit Gründlichkeit und viel Geduld und Grundsätzlichkeit an die Problemlösung zu gehen, auch wenn am Ende wegen attraktiver Bäder wie das Ellwan-gener Hallenbad heraus kommt, dass ein neues, einziges großes und höchst attraktives zentrales Freibad im Zentrum der Gesamt-Stadt Aalen gebaut werden soll".

Andrea Hatam (re.) begleitete ihre Demo-Frauen aus Wasseralfingen
Das bedeute "keine hastigen rationale Entscheidungen zu treffen sondern eine Mischung von Argumenten zu berücksichtigen". Ein Argument nannte dann zum Beispiel ein Mitdiskutant: Die Stadt Aalen habe seit vielen Jahren immer den VfR Aalen unterstützt, zuletzt unter OB Pfeifle mit mindestens 750.000 €. Warum nicht beim Spiesel-Freibad?" Dazu OB Rentschler: "Unsere Bäder brauchen zweifellos eine moderne Infrastruktur und dürfen die hohe Lebensqualität der Stadt Aalen nicht nach unten ändern". 

OB T. Rentschler: Es gibt keine weiteren "Hochzeiten" (Eingemein-dungen mehr womit man nach 75 Jahren das Problem lösen könnte.
Zuletzt eine OB-Weisheit und Rat nachdem die Protest-Luft raus war uns alle einsahen dass der OB zwar auf alle drei Freibäder nicht verzichten möchte aber man doch Realist trotz 6.500 Unterschriften aus Wasseralfingen in den entscheidenden Gemeinderatssitzungen der Zukunft bleiben muss: "Wenn man auch in Wasseralfingen alle Bade-Wünsche erfüllen möchte muss man auch dem Stadtrat sagen woher die Gelder kommen werden?"  Dieter Geissbauer