Beliebteste Rektor Ritter ging in den Ruhestand

Zehn Jahre lang Hofherrnweiler Markenzeichen des Rektors:
Am letzten Arbeitstag mußte Bernhard Ritter
auf sein Öko-Schulrad verzichten: Geklaut?

330 Schüler dankten musikalisch: Bernhard Ritter wandte sich nicht an "Großkopfeten" sondern an die "Kinder im Rollstuhl"


Aalen-Hofherrnweiler.
Eine wichtige Frage und Antwort bewegte bei der Verab-schiedung von Rektor Bernhard Ritter am Montag 9. Juli 2012 zwei Stunden lang etwa 350 Schulkinder und Lehrer sowie 400 Besucher - darunter Schulbürger-meister Fehrenbacher, Dekan Pius Angs-tenberger, Dr. Eberehard Schwerdtner (DRK- und ACA-Vorsitzender), 1. Bürg-emeisterin Jutta-Heim-Wenzler, um mit den Worten von Thomas Rühl zu spre-chen "die Großkopfeten" wer eigentlich das seit zehn Jahren täglich benutzte Schulrad des Rektors Bernhard Ritter geklaut hat und dabei auch noch das Schild "Dienstrad: B. Ritter" mitgehen ließ? Diese Frage stellte sich zu Beginn  der Verabschiedung auch Bernhard Ritter selbst - den heimlichen Bürgermeister und heimlichen OB der Aalener Weststadt - wie man ihn dort von 10.000 Weststädtern liebevoll bezei-chnet. Wie Ritter der der AIZ auf Frage mit Falten auf der Stirn bestätigte: "Ja, das habe ich auch heute festgestellt: Mein rad das eigentlich einen extra Parkplatz auf dem Schulhof am Eingang zu Schule hatte und mein Schild ist weg!" Hatte sich da jemand einen üblen Scherz erlaubt, denn das Schulrad hatte für Ritter auch einen sehr hohen ideellen und nicht ersetzbaren Wert. Erst ganz am Ende klärten sich die Fragen auf, als im Programmpunkt 21 ein "musikalisches Interview mit Rektor Ritter und dem Lehrer-Chor der Hofherrnschule" angekündigt wurde: Der Moderator trat vor die Fenseh- und Filmkamera auf der Bühne und dann gab es eine Menge Geschenke der Schüler: Flickzeug, Lege-Bausteine, Fahrrad-Schlauch und mehr. Rektor Bernhard Ritter standen dabei die Tränen in den Augen, denn noch immer war sein geliebtes Dienstrad verschwunden. Dann aber kam der "Bär" - das Wahrzeichen der Schule auch auf den Trikots auf dem Rücken - in den vollbesetzten Saal unter Beifall einzog und das Ritter-Dienstrad vor sich her auf die Bühne schob: Rektor Ritter bekam sowohl Rad als auch sein Schild für das Dienstfahrrad wieder zurück und noch viele weiteren Geschenke und Dankes- und Glückwünsche, damit er "die letzten Tage bis zum offiziellen Dienstende" sein Rad nochmals benutzen oder sofort nachhause bringen kann. Ritter standen dabei Tränen in den Augen, aber so hat sich der Diebstahl auch ohne Polizei aufgeklärt. Den Auftakt der insgesamt 23 Programmpunkte der Verabschiedung (Schulbürgermeister Fehrenbacher meinte "statt anschließend Mittagessen hätte man anschließend Abendessen schreiben sollen")  machte die Trommler-Gruppe der Hofherrnschule (Leitung Herr Schieg) sehr gut.


 

Das hat auch auf die vielen "Großkopfeten" Eindruck gemacht
330 Blauhemden-Kinder ließen es sich nicht
nehmen Rektor Bernhard Ritter "zu danken" 

Geschenke für den scheidenden Rektor und vor allem noch einmal typisch: Ritter kümmerte sich um drei Rollstuhl-Schüler


Aalen-Hofherrnweiler.
Es war schon beeindruckend auch für die "Großkopfeten", als alle am Montag 9. Juni miterleben konnten, wie in enger Gemeinschaft die 330 Schulkinder der Hofherrnschule sich von ihrem gelieb-ten Rektor verabschiedet haben: Mit Geschenken vom Fahrradschlauch bis zu Legos, eben was man am liebsten hatte und das dem Rektor geben wollte. Rektor Ritter hatte nicht umsonst Tränen in den Augen: Kinder sind und bleiben sein Mittelpunkt auch im Ruhe-stand. Am Rande war es zu beobachten: Jedes Kind wollte wie bei einem Promi
einen Blick erhaschen oder wenigstens per Handschlag  zu danken. Aber ganz vorne vor den 330 Kindern gab es auch drei Rollstuhl-Schüler der Schule aus Wört (Außenklasse gemischt mit Behinderten und Nichtbehinderten) die natürlich von ihren Mitschülern in das Weststadtzentrum trotz Gedränge unbeschadet fuhren.

 

 

Exklusiv nur in AIZ komplette Rede von OB Martin Gerlach 
Bei Problemen haben Sie stets mit Ruhe und
mit Bedacht gehandelt: Keine  lauten Töne"

Auch dem OB fiel der Abschied schwer aber Werkrealschule
und Weststadt-Zentrum waren markante Lebens-Leistungen



Aalen-Hofherrnweiler.
OB Martin Gerlach hat bei der Verabschie-dung das Leben und Wirken von Rektor Bernhard Ritter am Montag 9. Juli 2012 im Weststadt-Zentrum ins rechte Licht gerückt: Meine sehr geehrten Damen und Herren, liebe Schülerinnen und Schüler, wertes Lehrerkollegium, werte Gäste, und vor allem lieber Herr Ritter, wir sind heute zusammengekommen um Sie, lieber Herr Ritter, in den wohlver-dienten Ruhestand zu verabschieden. Dazu darf ich Ihnen den herzlichen Dank und die Glückwünsche der Stadt Aalen übermitteln. Diesen Glückwün-schen schließen sich die Mitarbeiter der Stadt Aalen und natürlich auch ich mich persönlich gerne an. Über Ihren beruf-lichen Werdegang haben wir bereits einiges gehört. Seit dem Jahr 1973, damals als Lehrer an der Langertschule, und damit fast vierzig Jahre lang, wirken Sie als Pädagoge in Aalen. Im Jahr 2002 wurden Sie schließlich Rektor an der Hofherrnschule. Seither hat sich hier eini-ges getan: Das Jugend- und Nachbarsch-aftszentrum wurde erstellt und damit wur-den auch die räumlichen Voraussetzungen für den Ganztagesbetrieb der Schule geschaffen.

 

Humoristen-Lob für  Aalener Vorsitzenden der FDP-Fraktion:
Große Torte vom Vorstand der FDP: Stadtrat
Rühl "ging deshalb nicht in den Schuldienst"

"Rektor Bernhard Ritter ist ein Mensch dem man gerne begeg-
net: Loyal auch als Opposition" - Kritik an Lehrer-Belastung



Aalen-Hofherrnweiler.
Die "Großkop-feten" bekamen rote Köpfe und lange Hälse und das Volk applaudierte dem Aalener Stadtrat Rühl, der sein tägliches Brot auch als qualifizierter Humorist verdient und eine gepfefferte Abschied-Rede für Bernhard Ritter am Montag 9. Juli im Weststadtzentrum hielt und Ritter für alle seine Taten dankte. Rühl wörtlich: Rektor Bernhard Ritter ist ein Freund und ein Mensch dem man gerne begegnet. Ritter ist ein loyaler Mensch auch in der Opposition." Ritters Durchh-altevermögen beweise eines: "Dass ich Gott sie Dank vor 37 Jahren nicht - wie geplant - in den Schuldienst eingetreten bin. Ich hätte meine Gosch (Mund) nicht halten können darüber, was von den Großkopfeten (Schul-Prominenz und Politik) Lehrern, Schülerinnen und Schülern alles zugemutet wird". Der Lehrer sei heute ja so überbelastet und seine Kompetenz und Nebenaufgaben reichen heute von der totalen Betreuung bis hin zur Kriminal-Prävention. Dafür habe wenigstens Rektor Ritter die Bürgerinteressen im Aalener Stadtrat bestens vertreten und gelte heute ohne Amt und Bezahlung in der Weststadt als "Stadtteil-Bürgermeister". "Bernhard, Du hast positive sichtbare Spuren in Hofherrnweiler hinterlassen". Ritter habe viel geschaffen, unter anderem das Weststadt-Zentrum und habe sich für viele Aufgaben verantwortlich gezeigt, unter anderem auch habe sich Ritter "vor der Verantwortung als Vorsitzender der FDP nicht gedrückt". Über die weiteren Weststadtzentrums-Ereignisse wie dem Auftritt von 350 blauen Schülern berichten wir heute noch in gesonderten Artikeln und Bildern.


 

Mit Spannung erwartete Rede des Konrektors zu Abschied:
"Kein Schüler darf fallen gelassen werden:
Mit soviel Geduld und Einsatz umgesetzt"

Exklusiv so nur in der AIZ:  "So haben wir Jahr für Jahr so
manche Klippen umschifft und die Schule weiter entwickelt"

Von Hofherrnschule-Konrektor Matthias Rehn


Aalen-Hofherrnweiler.
Mit Spannu-ng wurde zum Abschied von Rektor Bernhard Ritter am Montag 9. Juli im Hofherrnweiler "Weststadt-Zentrum" die Abschiedsrede des Konrektors Matthias Rehn erwartet, welche die AIZ ungekürzt wegen des tollen Inhaltes und der richtigen Beschreibung des Lebens-Wer-tes von Bernhard Ritter abdruckt, obwohl diese gehaltvolle Rede nur in Schreibschrift vorliegt und abgetippt werden musste: Lieber Chef Bernhard, auch ich darf ein paar Worte an Dich richten. Beginnen möchte ich mit zwei Weisheit, welche - wie ich meine - Deine Arbeit als Schulleiter und Lehrer sehr gut beschreiben. Zum einen: "Die Erziehung fordert die größte und für die Zukunft fruchtbarste Sorgfalt. Denn es ist nicht leicht, die noch zarten Gemüter zubilden, wogegen sich Fehler, die mit uns herangewachsen sind, nur schwer ausrotten lassen. Zum Zweiten: Lang ist der Weg über Belehrungen, kurz und wirkungsvoll durch Vorbild und Beispiel. Als ich Dir damals zum ersten Mal begegnet bin, war ich mir schnell sicher, dass dieser Mann, welcher so liebevoll und ungezwungen mit den Kindern umgeht, seinen Beruf zu Recht ausübt. Beruf kommt eben doch von Berufung. )Ich selber musste erst einmal lernen mit dem Schulleiter "klar" zu kommen: Dem anstelle von "geht gar nicht" kam "probier es aus". Mit so einer "Freiheit" muss man erst einmal lernen umzugehen.