Hochmotiviertes 4. Matinee u. neue Erkenntnisse Landratsamt:
Frauen sind begehrt und bereit im Netzwerk was bewegen zu wollen"
"Mitentscheiden. Jetzt kommunalpolitisch engagieren“: Die
Kommunalpolitik ist auch derzeit auf Ostalb "Königsdisziplin"

4. Matinee im Landratsamt Aalen: Von links nach rechts: Blanka Stannowitz Die Linke Christian Müller, FDP Petra Walter, CDU Margit Stumpp MdB, Bündnis 90/Die Grün-en Le Quynh, SPD Margot Wagner, Sprecherin Kreisfrauenrat Ostalb e.V. Landrat Klaus Pavel als Frauenversteher und Förderer u. Doris Kurz (Freie Wähler) 
Aalen. Frauen sind begehrt. In einem Netzwerk etwas bewegen wollen dazu sind alle bereit. Egal welche parteipolitische oder konfessionelle Au0srichtung, allen Frauen soll Gehör verschafft werden. Margot Wagner die Sprecherin des Kreisfrauenrat Ostalb e.V. führte aus, dass die bei der 4. Matinee im Landratsam anwesenden Frauen nicht Privilegien suchen. Sie suchen verlässliche Chancen um sich auf den Listen der Parteien und der Freien Wähler zur Kommunalwahl auf guten Plätzen wieder zu finden. Wieder einmal ist es notwendig zum Gedenken an 100 Jahre Frauenwahlrecht für Frauen diese gute Listenplätze zu fordern um nach der Wahl tatsächlich mehr zu sein. Das Grundrecht der Gleichberechtigung sowie die EU Gleichstellungscharta erfordern auch für die Frauen im Ostalbkreis nach nicht mehr und nicht weniger als „dem Gleichen“.

Einführend sprach Landrat Klaus Pavel den Frauen Mut zu. Gegenseitig aufeinander zugehen, egal ob mit Parteiausweis oder ohne. Gerade die Kommunalpolitik mache möglich auf verschiedenen Ebenen, Ortschaftsrat, Gemeinderat, Kreisrat, konkret Themen voranzubringen. Hier können wichtige Themen von den Frauen positiv bewegt werden. Annemarie Engelhardt, ein kommunalpolitisches Urgestein, ist der Überzeugung, dass wenn Rahmenbedingungen bei der Listenaufstellung und der Gremienarbeit stimmen, Frauen das Werben der politischen Akteure um Mitarbeit erhören. Doris Kurz von den Freien Wählern und langjährige Gemeinderätin rät den Frauen einen anderen Wahlkampf zu führen um „gefunden“ zu werden auf den Listen. Blanka Sdannowitz, Die Linke, machte klar, in ihrer Partei ist das klar geregelt, alle ungeraden Listenplätze gehören den Frauen. Das Beispiel Gleichstellungsaktionsplan des Ostalbkreis ist mit 19 Zielen in denen fast immer „soll, sollen und sollten“ zu finden sind. Sollen bedeute aber nicht machen.

Genau diese wachsweiche Formulierung die zu nichts verpflichtet scheuen durchweg Frauen. Frauen wollen machen. Petra Walter, CDU, stellte heraus, dass Listenaufstellung vom Kreisvorsitzenden Roderich Kiesewetter MdB, der Frauen Union und der Jungen Union genau verfolgt wird. Frauen sollen bei ihrer Kandidatur an die Hand genommen werden. Auch durch Kurse und Mentoring wird unterstütz. Christian Müller, FDP, stelle das Grundprinzip der Partei für mehr Frauen heraus „Mitmachen. Mitgestalten. Mitentscheiden. Jetzt kommunalpolitisch engagieren“. Kommunalpolitik ist die Königsdisziplin, denn vor Ort werden oft die wichtigsten Entscheid-ungen getroffen. Diese Aussage unterstützt nicht nur Landrat Pavel sondern auch alle Anwesenden.

Landrat Klaus Pavel (Essingfen) in einer sehr heißen Diskussion.     
Margit Stumpp MdB, Bündnis 90/Die Grünen, stellt die Repräse-ntanz von Frauen im Kommunalparlament heraus. Als Beispiel der laufenden Kreistagsarbeit wird der Krankenhausausschuss von ihr genannt. Schließt das Krankenhaus die Geburtenstation oder wird ein OP-Computer für Prostata-OP angeschafft. Das Fehlen der Freu-en wird deutlich ,es wird gegen die Geburtenstation und für den OP-Computer entschieden.

Stumpp bestärkt Frauen, ihre Lebensentwürfe, die sich von denen der Männer – auch heute noch – weitgehend unterscheiden für einen positiven und eigenständigen Wahlkampf zu nutzen. Le Quynh, SPD, war die mit 22 Jahren jüngste Podiumsteilnehmerin. Dass bei der SPD auf junge Frauen zugegangen wird ist eines.  Eine andere Art der Kontaktsuche zu Frauen innerhalb oder außerhalb der SPD ist das weitere um mehr und besonders junge Frauen als Kandidatinnen zu finden.

Uta Steybe, Beauftragte für Chancengleichheit der Stadt Aalen, fasste zusammen mit den Worten: „Mit einander reden hilft immer weiter“. Elke Heer, Beauftragte für Chancengleichheit der Stadt Schwäbisch Gmünd nannte abschließend das Fehlen bzw. die geringe Zahl von Mandatsträgerinnen auf allen politischen Ebenen ein „Demokratiedefizit“. Sie forderte Frauen zu Kandidaturen auf ob mit oder ohne Parteizugehörigkeit. Schlussendlich ist die wichtige Forderung um Frauen in Gremien einziehen zu lassen, dass Wählerinnen und Wähler auf den Listen Frauen finden und wählen.

Bevor es in rege Diskussionen an den einzelnen Tischen der Gäste ging, kündigte Elke Heer weitere Veranstaltungen vom Netzwerk der Frauen auf der Ostalb an. Für den 12.11.2018, dem 100. Gedenktag für die Veröffentlichung des Frauenwahlrechts im Reichsgesetzblatt und für den 19.01.2019 zum 100. Gedenktag der ersten Wahlen, an der Frauen das passive und aktive Wahlrecht ausüben konnten.