Studie: 85 Prozent der Baden-Württemberger schlafen gut
4% der Ostwürttemberger gehen
wegen Schlafstörungen zum Arzt
Vor dem Gang zum Arzt sollte die Schlaf-Hygiene überprüft
und verbessert werden empfiehlt die "AOK Ostwürttemberg"


Der AOK-Mediendienst empfiehlt vor dem Schlaf einen guten Tee.    
Aalen.
85 Prozent der Baden-Württemberger schlafen gut. Vier Prozent der Ostwürttemberger gehen wegen Schlafstörungen zum Arzt. Vor dem Gang zum Arzt sollte die Schlafhygiene überprüft und verbessert werden, empfiehlt die AOK Ostwürttemberg. Ob jemand fünf, sechs oder acht Stunden täglich schläft, sagt wenig über die Qualität des Schlafes aus. Ausschlaggebend ist vielmehr, ob sich jemand tagsüber frisch und ausgeruht fühlt. 85 Prozent der Baden-Württemberger haben jüngst in einer Forsa-Umfrage im Auftrag der AOK Baden-Württemberg laut eigenem Bekunden in der Regel einen erholsamen Schlaf. Nur 13 Prozent sagen, dass ihr Schlaf weniger oder überhaupt nicht erholsam ist.

„Die Schlafdauer hängt unter anderem vom Alter ab. Kinder ab sechs Jahre schlafen in der Regel etwa neun Stunden pro Nacht, Erwachs-ene ungefähr sieben Stunden und über 80-Jährige nur noch etwa sechs Stunden. Das sind jedoch nur Durchschnittswerte – manche Menschen brauchen mehr, andere weniger Schlaf, um sich wohlzufühlen“, erklärt AOK-Ärztin Sabine Knapstein. Etwa jeder zweite Befragte (52 %) hat schon einmal Schwierigkeiten gehabt, abends einzuschlafen: Bei vier Prozent ist dies sehr häufig der Fall, bei zehn Prozent häufig. Frauen haben häufiger als Männer Einschlafschwierigkeiten und Arbeitslose eher als Erwerbstätige. „Wer in mehr als drei Nächten pro Woche schlecht schläft und das über einen Zeitraum von mehr als vier Wochen, könnte eine chronische Schlafstörung entwickeln“, sagt Knapstein.

„Betroffene sollten abklären lassen, ob es eine medizinische Ursache dafür gibt und welche Behandlungsmöglichkeiten denkbar sind.“ In Ostwürttemberg haben wegen chronischer Schlafstörung mehr als 6000 bei der AOK versicherte Menschen 2016 den Arzt aufgesucht, Im Ostalbkreis waren es 3891, im Landkreis Heidenheim 2135 Menschen. In den letzten Jahren hat sich die Anzahl derer, die wegen Schlafproblemen zum Arzt gehen, erhöht. Im Landkreis Heidenheim gab es mit Blick auf die letzten fünf Jahre ein Plus von 7,1 Prozent, im Ostalbkreis waren es 3,2 Prozent mehr. Die Zahl der Männer und Frauen halten sich fast die Waage.

Studien haben gezeigt, dass bei Menschen, die über lange Zeit zu wenig schlafen, das Risiko für Übergewicht, Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes erhöht ist.. „Sind die Ein- und Durchschlafprobleme äußeren Umständen geschuldet, helfen oft kleine Veränderungen des Lebensstils, um die Schlafhygiene zu verbessern“, betont die AOK-Medizinerin Knapstein. Dazu zählen das Einhalten fester Schlafenszeiten, Schlafrituale wie beispiels-weise eine Tasse Kräutertee vor dem Zubettgehen und Entspannung-sübungen. Ein möglichst dunkles und ruhiges Zimmer mit einer Raumtemperatur zwischen 15 und 18 Grad Celsius ist ideal. Kurz vor dem Zubettgehen sollte auf eine große Mahlzeit verzichtet werden, auch kleine Mengen Alkohol und Koffein können den Schlaf rauben.

Das Schlafzimmer sollte außerdem eine Handy- und Tabletfreie Zone sein. Wer Entspannungstechniken erlernen will, findet bei der AOK Ostwürttemberg geeignete Kursangebote. Infos unter www.aok-bw.de/gesundheitsangebote, oder telefonisch unter 07321 314250. Zur Erhebung der Zahlen Alle aufgeführten Zahlen basieren auf Erhebungen unter allen AOKVersicherten in Ostwürttemberg und umfassen zirka ca. 169.000 Personen und knapp 43 Prozent der gesetzlich Versicherten in der Region. Eingeschlossen wurden alle ärztlichen Behandlungsfälle mit den Diagnosen organische und nichtorganische Schlafstörungen (ICD G47.-, F51.-, ambulant M2Q oder stationäre HD/ND).