Einig: Bund soll Förderprogramm zur
Elektrifizierung vorlegen
Kiesewetter treibt Minister Herm-
ann zu "Brenzbahn" vor sich her
Kluger und zufälliger
Schachzug: In der aktuellen Bundestags-
woche Hermann zufällig getroffen und Nachdruck gefordert
Zankapfel
Elektrifizierung der "Brenzbahn" von Aalen bis nach Ulm. Elekrifizierung
noch Anhörungsentwurf. AIZ-Fotos: Dieter Geissbauer
Aalen/Berlin. In der aktuellen Sitzungswoche des
Bundestages traf Kiesewetter nun Verkehrsminister Hermann mit weiteren
Kolleginnen und Kollegen zu einem "Gespräch in Berlin", um das Elek-trifizierungskonzept weiter zu erörtern. Hierbei wies der Minister
darauf hin, dass es sich bislang nur um einen Anhörungsentwurf handele,
sodass die Stellungnahmen der Regionen noch berück-sichtigt werden können.
Man war sich einig, dass es wichtig sei, dass der Bund nun bald das
Förderprogramm zur Elektrifizierung vorlegen sollte. Hier sei u.a.
bedeutsam, ob sich dieses an den Vorgaben des GVFG
(Gemeindeverkehrsfinanzierungskonzept des Bundes) orientiere, womit die
Planungskosten vor Ort getragen werden müssten.
Kiesewetter
(re.) treibt den BW-Minister Hermann (links) zu Thema Elektrifizierung
Brenzbahn vor sich her: Auch im Bundestag in Berlin.
Dennoch, diese Vorhaben benötigen leider auch viel Zeit, da
Planungskapazitäten und auch Baufirmen derzeit überlastet seien und man
bei den Planungen auch immer abhängig von den Planungen der DB
Infrastruktur sei. Kiesewetter warb abschließend bei Verkehrsminister
Hermann dafür, den teilweise zweigleisigen Ausbau der Brenzbahn weiterhin
zu unterstützen und bei den Gesprächen mit der Bahn für die Anmeldung in
das GVFGProgramm vorrangig zu priorisieren. Zunächst müsse jedoch das
entsprechende Gutachten abgewartet werden. Hilfreich ist hierbei, dass im
Koalitionsvertrag der Bundesregierung vereinbart wurde, die Mittel für das
GVFG des Bundes bis auf jährlich eine Milliarde Euro zu erhöhen und danach
jährlich dynamisiert für Aus- und Neubaumaßnahmen zur Verfügung zu
stellen.
Nach der Vorstellung der
Elektrifizierungskonzeption für das Schienennetz in Baden-Württemberg
hatte sich der direkt gewählte Wahlkreisabgeordnete Roderich Kiesewetter
im Mai mit einem Schreiben an Landesverkehrsminister Winfried Hermann
gewandt. In dem Schreiben bat er um Prüfung, ob die Elektrifizierung der
Brenzbahn in die Gruppe 2 der Konzeption aufgenommen und damit hochgestuft
werden könne, ohne dass es zu weiteren Verzögerungen des zur
Taktverbesserung notwendigen zweigleisigen Ausbaus der Brenzbahn käme.
„Sofern dies möglich ist, bitte ich Sie um diese Aufnahme.“, so
Kiesewetter in dem Schreiben. Kiesewetter hatte darin betont, dass es für
die Weiterentwicklung der Brenzbahn immer am Wichtigsten war und ist
kurzfristig einen teilweise zweigleisigen Ausbau zu ermöglichen, um eine
Taktverdichtung auf der Brenzbahn zu erreichen. „So könnten wesentliche
Verbesserungen erreicht und weiteres Fahrgastpotential erschlossen werden.
Der teilweise zweigleisige Ausbau der Brenzbahn muss deshalb weiterhin
erste Priorität bleiben. Der bisher zweistündige Interregio-Express (IRE)
könnte mit zusätzlichen Halten stündlich verkehren. Der Regionalexpress
(RE) könnte trotz systematischer Bedienung aller Stationen und
zusätzlichen Halten beschleunigt werden. Die bisherigen Wartezeiten auf
der Strecke ließen sich durch den Ausbau minimieren. Ein durchgängiger
klarer Takt mit gleichen Abfahrtsminuten wäre damit gegeben. Des Weiteren
bestünde die Möglichkeit einer Beschleunigung und Verlängerung der
Regionalbahn (RB) bis Sontheim.“, argumentierte Kiesewetter und weiter:
„Bereits in der „Sontheimer Erklärung“ wurde als mittelfristiges Ziel die
Elektrifizierung der Brenzbahn angegeben.
Dieses Ziel ist nach wie vor im Interesse der Bevölkerung entlang der
Brenzbahn und sollte sich demnach in der Elektrifizierungskonzeption
widerspiegeln. Hierbei ist es aus meiner Sicht unabdingbar, dass eine
parallele Elektrifizierung zu keiner Verzögerung des teilweise
zweigleisigen Ausbaus führen darf. Auch ist zu beachten, wer bei einem in
Zukunft geplanten Elektrifizierungsprogramm des Bundes die Planungskosten
trägt, und wie das Programm ausgestaltet sein wird. Hier gilt es aus
meiner Sicht, ein künftiges Programm mit dem Primärziel teilweise
zweigleisiger Ausbau mit der Elektrifizierung und den möglichen
Planungskosten in Einklang zu bringen.“
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