"Bilder wirken stärker"
und Slogan Angela Merkel kommt an:
Auch in Aalen bringen alle teuren Wahlplaka-
te kaum Stimmen aber im Internet die "AIZ"
Uni Hohenheim startete wissenschaftliche Begleitung des
Wahlkampfes
zur Frage wie auch auf Ostalb
Plakate wirken
Frage ist
geklärt:
Wie wichtig die Spitzenkandidaten
wirklich sind,
Aalen. Wie wichtig die Spitzenkandidaten wirklich sind, wie Wahlplakate,
Wählerumfragen und das TV-Duell wirken und welchen Parteien es gelingt, sich
verständlich zu machen: In den kommenden Wochen bilden Themen wie diese einen
besonderen Schwerpunkt in der wissenschaftlichen Arbeit des Lehrstuhls für
Kommunikationswissenschaft von Prof. Dr. Frank Brettschneider an der
Universität Hohenheim in Stuttgart. Im Einzelnen gehören dazu folgende Themen:
Wahlplakate: Wie wirken Plakate?, Wahlprogr-amme: Wie verständlich sind sie?,
TV-Duell: Welche Strategien sind wirkungsvoll?, Wahlumfragen: Wie groß ist
ihre Bedeutung und wie wirken sie?, Personalisierung: Wie groß ist der
Einfluss der Spitz-enkandidaten?
Die aktuellen
Wahlplakate der Bewerber in Aalen: Weder an der Bohlschule wie immer oder
gar in der Stadt keine Großplakate mehr (Stand 11.08. 2017). Mehr Stimmen bringen auch im Internet AIZ-Bilder? AIZ-Fotos: Dieter Geissbauer
Das Hauptinteresse der Forscher gilt der Frage, wie Parteien, Kandidaten und
Wähler im Wahlkampf zusammenspielen. „Konkret untersuchen wir, wie die
Parteien kommunizieren und was davon bei den Wählerinnen und Wählern
tatsächlich ankommt“, sagt Prof. Dr. Frank Brettschneider, Leiter des
Lehrstuhls für Kommunikations-wissenschaft an der Universität Hohenheim.
CDU-MdB R.
Kiesewetter hatte anscheinend die letzten 4 Plakate von sich bei einer
Wahlveranstaltung der CDU im "Biergarten" in Aalen gehortet u. in Nattheim
prangt er groß vom CDU-Plakat runter
Heute: Wahlplakate – Bilder wirken stärker als Texte:
Sieben Wochen vor der Wahl wird der Wahlkampf zum ersten Mal so richtig
sichtbar: Die Parteien haben ihre Plakate vorgestellt und auch schon mit der
Plakatierung begonnen. Da machen dann sowohl „Kopfplakate“ mit dem Konterfei
der Kandidaten als auch Themen- und Textplakate darauf aufmerksam, dass die
Wahl näher rückt. Aber wirken diese Plakate auch? Diese Frage untersucht der
Lehrstuhl bereits seit vielen Jahren.
„Wir kombinieren Befragungen von Wählerinnen und Wählern mit
Blickaufzeichnungen, dem sogenannten Eyetracking. Dabei wird
millisekundengenau der Blickverlauf beim Betrachten von Wahlplakaten
festgehalten“, erklärt Prof. Dr. Brettschneider. „So kann man sagen, welche
Personengruppen wie lange wohin geschaut haben. Das lässt Schlüsse auf die
Wirkung der Plakate zu. Außerdem lassen wir sie von Probanden bewerten.“
Nervige Wahlkreis-Plakate:
„Es gibt ganz unterschiedliche Wirkun-gen von Wahlplakaten“, erklärt Prof. Dr.
Brettschneider. „Zunächst einmal machen sie darauf aufmerksam, dass der
Wahlkampf begonnen hat. Sie haben also eine Signalfunktion.“
Hier an
Bohlschule standen jedes Mal ca. 20 Plakate: Nichts mehr.
Weiter unterscheiden die Forscher verschiedene Typen von Wahlplakaten: „Auf
den reinen ‚Kopfplakaten’ ist ein Kandidat bzw. eine Kandidatin aus dem
Wahlkreis abgebildet, meist versehen mit dem Namen, dem Parteilogo und einem
Slogan“, so Prof. Dr. Brettschneider. „Unsere Untersuchungen zeigen, dass
diese Plakate kaum wirken. Sie machen die Kandidaten und Kandidatinnen zwar
etwas bekannter, doch viele Menschen sind früher oder später von diesen
Plakaten genervt.“
Anders sei dies bei den Plakaten der Spitzenkandidaten. Auf deren
„Kopfplakaten“ werde in der Regel ein Thema oder eine besondere Eigenschaft
(Verlässlichkeit, Führungsstärke etc.) angesprochen. Durch die Verbindung
eines Themas mit einem Spitzenkandidaten könnten diese Plakate größere Wirkung
entfalten, so der Wahlkampf-Forscher.
"Linke" waren
mit Charme an Aalener Bohlschule nun wieder fleißig.
Angela Merkels Plakat mit dem Slogan „Für ein Deutschland, in dem wir gut und
gerne leben.“ soll das Erreichte hervorheben und an die gute Wirtschaftslage
Deutschlands anknüpfen. Sie setzt auf Vertrautes und auf Verlässlichkeit. Das
Plakat von Martin Schulz mit dem Slogan „Die Zukunft braucht Ideen. Und einen,
der sie durchsetzt.“ zielt auf Wandel und auf vermeintliche
Leadership-Qualitäten des SPD-Kandidaten ab.
Am Berufsschulzentrums-Kreisel: Kein
einziges Werbeplakat mehr.
Wahlplakate beeinflussen kaum:
Bei der dritten Kategorie handelt es sich um reine Themenplakate, insbesondere
zu den Bereichen Wirtschaft, Umwelt und Soziales. „Parteien können damit die
Aufmerksamkeit der Menschen auf ihre Kernthemen lenken. Dafür darf das Plakat
aber nicht überfrachtet sein. Am besten eignet sich die Kombination aus einem
Foto, das die Aufmerksamkeit auf sich zieht, und einem passenden Slogan. Reine
Textplakate hingegen wirken gar nicht – oder sogar abstoßend“, so Prof. Dr.
Brettschneider.
Die Grünen werben unter anderem mit ihrem Kernthema „Umwelt“, die Linke mit
„sozialer Gerechtigkeit“ und die AfD kritisiert „Burkas“. Die FDP stellt ihren
Spitzenkandidaten Christian Lindner in den Mittelpunkt. Und sie bricht mit der
Regel, möglichst wenig Text auf einem Plakat darzustellen. Auf den
FDP-Plakaten findet sich sehr viel Text. „Der wird zwar nicht gelesen. Aber
das soll signalisieren: Wir haben viel zu sagen“, sagt Prof. Dr.
Brettschneider.
Generell zeigen die Forschungsergebnisse, dass Wahlplakate kaum Einstellungen
der Wählerinnen und Wähler verändern. Die Hauptfunktion der Plakate besteht
aus Sicht der Wissenschaftler darin, die Aufmerksamkeit auf bestimmte Themen
zu lenken. Wahlplakate wirken also vor allem dann, wenn sie relevante Themen
ansprechen und wenn sie gut gemacht sind.
Das aktuelle Wahlauto des Aalener
MdB Roderich Kiesewetter.
Der „Bild-Überlegenheitseffekt“ von Wahlplakaten:
Das Team um Prof. Dr. Brettschneider beurteilt Plakate anhand des Inhalts und
der Gestaltung. „Zum Inhalt: Es muss sich um Themen handeln, die für die
Wählerinnen und Wähler relevant sind. Zur Gestaltung: Bildplakate sind
generell besser als Textplakate“, fasst der Kommu-nikationswissenschaftler
zusammen.
Roderich
Kiesewetter
im Weststadtzentrum bei Lammert-Besuch im Weststadt-Zenrum: Wo sind diese
Plakate alle freiwillig geblieben?
Bildplakate würden schon nach wenigen Millisekunden unbewusst besser bewertet
als Textplakate. Bilder erzielen daher eine größere Aufmerksamkeits- und
Aktivierungswirkung. Die Bildelemente würden schneller und länger betrachtet
als der Rest eines Plakates. Fast 70 Prozent der Betrachtungszeit entfalle auf
die Bildbereiche, so Prof. Dr. Brettschneider.
Beim
Lammert-Besuch im Aalener Weststadt-Zentrum.
An Bildplakate würden Betrachter sich auch besser erinnern als an Textplakate
– und sie häufiger den richtigen Parteien zuordnen. Zudem stoßen Bildplakate
auf eine größere Akzeptanz als Textplakate. Und all das gelte unabhängig von
der Parteineigung der Betrachter. Der „Bild-Überlegenheitseffekt“ lasse sich
in allen Wählergruppen feststellen.
Außerdem wichtig seien freundliche und leuchtende Farben statt schriller und
greller Töne, eine klare Gliederung, assoziationsreiche, emotional positiv
besetzte Bilder und ein ausgewogenes Kontrastv-erhältnis.
Prognose: Weniger Plakate – mehr Internet zu. Beispiel AIZ Aalen:
„In Zukunft werden Wahlplakate etwas an Bedeutung verlieren. Bei begrenzten
finanziellen Mitteln für die Wahlwerbung müssen sich Parteien entscheiden,
welchen Mix unterschiedlicher Wahlkampf-instrumente sie einsetzen wollen. Da
wird es eine Verschiebung geben: Weg vom Plakat, hin zum Internet. Völlig
unwichtig werden Wahlplakate jedoch nie sein – und der Anspruch an ihre
Qualität wird wachsen. Gerade bei der Qualität ist noch Luft nach oben“, ist
sich Prof. Dr. Brettschneider sicher.
Heute am 11.08. 2017 wollten wir die Aalener Flut von Werb-eplakaten zur
Wahl fotografieren aber nur die LINKEN hatten an allen Lampensäulen
vorgesorgt. Wir haben nichts von der SPD, CDU oder FDP sonst noch etwas
gefunden. Eine Schande oder wurde heimlich in Aalen ein politisches
Plakatverbot eingeführt? Das wäre reinste Provinz-Posse oder was?
Dieter Geissbauer
Infos:
https://www.unihohenheim.de/pressemitteilung?tx_ttnews%
5Btt_news%5D=36854&cHash=e7cbd910020d3e82c2b...
Berufs-Zunkunft gegenüber Zeiss
Aalen statt massive Wahlwerbng. |