Demokratie in 3. öffentlicher Bildungskonferenz mit Experten:
Minister Stoch: "Es führt kein Weg vorbei für
unsere Schulkinder das Beste zu erreichen"
Fortschreibung des Aalener Schulentwicklungsplanes wurde
ausgiebig wie in einer "Demokratie" gemeinsam diskutiert

Gemeinsamkeit demonstrierte OB Rentschler beim "Schulgipfel" am Freitag 4. Juli 2014.                            AIZ-Fotos: Dieter Geissbauer
Aalen. Der "3. Aalener Schulgipfel" (erste öffentliche)  mit Kult-usminister Andreas Stoch MdL und Oberbürgermeister Thilo Rentschler war ein großer Erfolg in der Aalener Stadthalle: Die Schulentwicklung in Aalen und im Land Baden-Württemberg wurde am Freitagmittag auch von allen Aalener Schulleiuter/innen mitdiskutieret. Zum ersten Mal lud die Stadt Aalen Experten, aber auch Lehrer, Schüler und Eltern, zum Aalener Schulgipfel ein.

Re. Kultusminister Stoch, links Schulbürgermeister Fehrenbacher.  
Die Fortschreibung des Aalener Schulentwicklungsplanes wurde ausgiebig wie in einer "Demokratie" diskutiert, aber auch mit einem Impulsvortrag hat Kultusminister Andreas Stoch für die Schulpolitik des Landes Aalener Schulen gewonnen und der zuständige Dezernent Nobert Brugger hat die Position des Städtetags dargelegt..In den letzten Jahren hat sich bei kaum einem landespolitischen Handlungsfeld so viel getan, wie bei der schulischen Bildung. Neben dem Land sind vor allem die Kommunen als Schulträger zur schnellen Fortentwicklung und Umsetzung der geänderten Anforderungen aufgefordert.

Offen und nichts als die Wahrheit: "Demokratie": Minister Stoch.    
Schon zu Jahresbeginn wurde bei der Stadtverwaltung Aalen eine Steuerungsgruppe zur Schulentwicklung eingerichtet, der neben Vertretern des Gemeinderats und der städtischen Schulen auch Experten des Staatlichen Schulamtes und der Stadtverwaltung Aalen angehören. In fünf Teilprojektgruppen wurden Ergebnisse erarbeitet die unter der Moderation von Schulamtsdirektor Fritz Hofstätter vom Staatlichen Schulamt Göppingen als Leitziele des kommunalen Schulentwicklungsplanes vorgestellt wurden. Danach galt es, den Übergang von der Schule in den Berufsalltag zu defi-nieren. Einen weiteren Schwerpunkt bildete die künftigen Angebote an den weiterführenden Schulen.

Der Sprecher des Städtetages freute sich auf lebhafte Diskussion.   
In diesem Zusammenhang gab es  auch einen Blick auf die vorhan-dene Infrastruktur und Bürgermeister Fehrenbacher und Kultusminister Stoch waren einig:  "Sind unsere Schulgebäude noch mit den modernen Anforderungen an den heutigen Schulalltag vereinbar? Wie sieht der Sanierungsbedarf aus?"  Auch die neuen Ganztagesgrundschulen in der Wahlform ab dem Schuljahr 2014/2015 wurden diskutiert. Die Stadt Aalen wird nun die Erkenntnisse des Schulgipfels vom Freitag bei der Erstellung des neuen Schulentwicklungsplanes einfließen lassen und das Ergebnis dem Gemeinderat  nach der Sommerpause zur Beratung vorlegen.

1. Reihe rechts vorne: Ausländerbeauftragter Michael Fegenhauer.    
OB Thilo Rentschler brachte seine Freude darüber zum Ausdruck, "dass alle Schulleiter/innen der Aalener Schulen in die Stadt halle kamen. Sichwortartig nehmen nun die Experten Sie auf die Reise". Rentschler weiter: "Schule ist Umbruch Bedingt durch den demografischen Wandel: Bis zu 30 % weniger Schüler ist auch für Aalen schon gewaltig. Es würden 6.000 Schüler für die weiterführenden Aalener Schüler prognostiziert und zwar  in den Grund- und weiterführenden Schulen."

Rentschler weiter: "Wir hier in Aalen leben nicht auf einer Insel und müssen deshalb auch für das Aalener Umland eine Antwort finden". Auch die Erwartungen der Eltern seien gestiegen: "Ohne Schulgesetzgebung geht es deshalb nicht mehr. Vielleicht braucht eine solche Umgebung Debatten und Kompromisse". Der Schulentwicklungsplan aus 2007 werde also überprüft und aktuell fortgeschrieben und in der Dynamik überarbeitet. Ich hoffe dass es nicht nur Zustimmung sondern auch Kritik gibt. Auch auf Landesbene hat sich so viel wie noch nie in der Schulpolitik getan und nun folgt die enge Abstimmung mit dem Aalener Gemeinderat: Das ist gut so: ein dynamischer Schulentwicklungsplan der mit Geduld und mit Vertrauen, der bis 2015 schon heute gelten wird."

Der Ob zeigte seine Überzeugung "dass mit diesem gemeinsamen Prozess auch auf Landesebene das Beste gemacht haben was wir ausgefiltert haben: Wir sind auf gutem Wege". Die Frage stehe im Vordergrund "wie entwickeln sich die Gymnasien und Realschulen". Dies sei bis heute noch nicht geklärt. Aber auch die Lehrer-ausbildungen müssten auf den Prüfstand. Rentschler: "Wir sind in der Verantwortung auch in Sachen Ganztagesschulen: Wir stehen zur Bildung". Jetzt müsse mit 10 Millionen "Bildungsexperten" das Beste heraus diskutiert w erden.

Minister Stoch legte in seiner etwa einstündigen Ausführung ein Bekenntnis ab: "Das Thema Schule ist angekommen und wir legen die Hände nicht in den Schoß zum Thema gute Bildung die wir auch auf der Ostalb erhalten wollen. Wir stehen zu dem Versprechen "Herausforderung in der Demokratie, Bildungs-Gerechtigkeit und wir tun nur das was für unsere Kinder optimal ist".

"20 bis 30 % der heute noch bestehenden Schulen werden wegen weniger Geburtsraten schließen müssen", prognostizierte der Minis-ter aus Stuttgart. Die Zahlens seien "noch nicht bedrohlich "aber wir müssen aktiv dagegen steuern: Es führt deshalb kein Weg dabei für unsere Schulkinder das Beste zu erreichen". Um zu diesem Zel zu kommen könne man auch sagen: "lassen wir es eigentlich passieren aber das wäre schadhaft und egoistisch für 6.000 aalener Schüler: Es müssen gemeinsame Lösungen gesucht und gefunden werden!" Aber: "Ich bin keiner der Vorschriften machen will und machen wird: 70 % der Eltern fordern das Ganztages-Schulangebot und das müssen wir eben auch umsetzen". Auch dien "Inklusion" sei eine wichtige Herausforderung, denn der kulturelle Wandel in den Schulen wird stattfinden", sagte der Minister

Aalens Schulbürgermeister Fehrenbacher (nach eigenen Angaben seit 6 Jahren Schulbürgermeister) führte unter anderem aus: "Das Gymnasium Abtsgmünd hat sich mit 10 Schülern gut etabliert und entwickelt. Auch dieses Gymnasium Abtsgmünd war nicht aufzuhalten. Wir haben einfach die demokratische Entwicklung akzeptiert  und das war gut so. Alles andere hätte den kopf auf die Füße gestellt". 

Aber auch die Parkschule n Essingen habe sich gut entwickelt als Gemeinschaftsschule "die nächstes Jahr 65 Schüler haben und schon ist in Essingen zurecht ein Anbau geplant". Von den 65 Parkschülern seinen bezeichnend "16 Schüler aus Aalen: dieses Angebot ist richtig und deshalb auch gut angekommen".

"Wir werden drei Gemeinschaftsschulen noch haben", sagte Fehrenbacher: In Aalen, Hofherrnweiler und in Oberkochen. Die Dreißentalschule in der Stadt Oberkochen bekam ein unter Leitung von Rektor Ruoff (früher Bohlschule) von Fehrenbacher viel Lob aber auch die Gemeinschaftsschule in Hüttlingen habe noch ihre Berechtigung: Die Gemeinschaftsschule sei schon von 23 auf 18 Schüler "geschrumpft". Fehrenbacher wörtlich: "Da wird man sich Gedanken machen müssen. Schließlich sei für Aalen die Gemeinschaftsschule in Ellwangen keinerlei Konkurrenz:

Das Fazit von Schulbürgermeister Fehrenbacher war klar und deutlich: "Aalen war schon immer als Mittelzentrum für die Schulen zuständig und bleibt es auch. Wir sind in Sachen Umland-Versorgung konkurrebnzfähig und werden es auch bleiben!"

BM Fehrenbacher im "Dialog" mit den Experten in der Stadthalle.    
Dezernent Norbert Brugger vom Städtetag befand sich auf gleicher Linie wie die übrigen Promis und Experten: "Baden-Württemberg befindet sich im größten Umbruch in der Schul-Landschaft. Der Umbau des Schulsystems ist die Folge des Rückganges der Schülerzahlen. Allerdings werden langfristig die Werkrealschulen trotz ihrer großen Verdienste in der Vergangenheit verschwinden: Sie wird es nicht mehr geben..."  Dieter Geissbauer

Auch die Leiterin der Justus-von-Liebig-Schule in Aalen Lydia Pantel (rechts) hörte den "Experten" aufmerksam beim Schulgipfel zu.