"Grundsätzliches Problem auf  Ostalb Personal-Bemessung":
"unternehmerische Freiheit des Arbeitgebers
endet dort wo Gesundheits-Schutz beginnt"

"Heute pure Verzweiflung": DGB Ortsverband Ellwangen disk-
utierte über Situation von Beschäftigten in den Ostalb-Kliniken

Personalnot auch in Ostalb-Kliniken.    AIZ-Fotos: Dieter Geissbauer
Aalen/Elwangen/Schwäbisch Gmünd
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„Die unternehmerische Freiheit des Arbeitgebers endet dort, wo der Gesundheitsschutz der Mitarbeiter beginnt“. Mit diesem Zitat stieg Jonas Schamburek, Gewerkschaftssekretär beim ver.di Bezirk Ostwürttemberg-Ulm, bei der letzten Sitzung des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Ortsverbandes Ellwangen in das Thema „Entlastung für Kranken-hausbeschäftigte“ ein. Schamburek gab in seinem Vortrag einen Überblick über die belastende Situation für die Beschäftigten in den Krankenhäusern in Deutschland, die sich letztendlich auch auf die Patienten auswirkt.

Hat bei Patienten einen sehr guten Ruf: Das Ostalbklinikum in Aalen
Ein grundsätzliches Problem ist, dass eine gesetzliche Personal-bemessung, der sich am Bedarf der Patientinnen und Patienten orientiert, fehlt. Schamburek zeigte auf, dass, verglichen mit den meisten anderen Ländern innerhalb der EU, die personelle Besetzung von Pflegekräften in Krankenhäusern deutlich niedriger ist. Dies bedeutet für die Kolleginnen und Kollegen eine hohe Belastung. Eine Folge davon sind hohe krankheitsbedingte Arbeitsausfälle an den Kliniken. Die Kolleginnen und Kollegen leiden und die Qualität der Versorgung sei gefährdet.

Fanden die Kolleginnen und Kollegen ihre Arbeit früher anstrengend, aber befriedigend, so spricht heute zum Teil die pure Verzweiflung aus ihnen. Um an dieser Situation etwas zu ändern, fordert ver.di gemeinsam mit den Beschäftigten im Krankenhaus in ihrer aktuellen Tarifrunde Entlastung, verlässliche Arbeitszeiten, mehr Personal und einen Ausgleich von Belastung. Wenn weiter Raubbau mit der Gesundheit der Beschäftigten betrieben wird, wird der schon best-ehende Versorgungsengpass durch Berufswechsel, Frühverrentung und einen Mangel an Nachwuchs wegen schlechter Arbeitsbeding-ungen noch schlimmer.
Kerstin Pätzold

Weitere Informationen zur Tarifrunde Entlastung von ver.di unter www.tarifvertrag-entlastung.verdi.de