Ergebnisse der Landtagswahl 2011 aus Landratsamt Aalen      
Ergenbnisse der Wahlen zum Landtag aus der Stadt Aalen      

Ostalb-Wähler haben neue Entscheidung heute selbst gefällt:
Probleme Stuttgart 21 u. Kernkraft haben nun
Ministerpräsident Mappus Genick gebrochen

Kretschmann von den Grünen als Stimmenfänger und CDU-
Killer: R. Hamm, Ulla Haußmann und Jäger (FDP) scheiterten
Einzel-Ergebnisse des Wahlkreises 26 Aalen 
Einzelergebnisse des Wahlkreises 25 Gmünd

Voraussichtlich neuer MP Baden-Württemberg Kretschmann (Grüne)
Aalen.
  Am heutigen Sonntag, 27. März 2011 fanden die Wahlen zum 15. Landtag für Baden-Württemberg statt. Der Ostalbkreis war unterteilt in zwei Wahlkreise - den Wahlkreis 25 Schwäbisch Gmünd (dazu gehörten mit Protest unfreiwillig auch die Essinger) und den Wahlkreis 26 Aalen. Über 220.000 Wählerinnen und Wähler waren aufgerufen, über die zukünftige Entwicklung Baden-Württembergs mitzubestimmen. Im Gmünder Wahlkreis hatten die Wählerinnen und Wähler die Möglichkeit, sich zwischen elf Wahlvorschlägen, d. h. Bewerbern zu entscheiden. Im Wahlkreis Aalen stellten sich neun Bewerber zur Wahl.

Hat die Wahl verloren und muß gehen: Ministerpräsident Mappus  beim Auftritt in Aalen-Ebnat.
AIZ-Foto: Dieter Geissbauer
Auf lokaler Ostalb-Kreis Ebene heißen dir großen Verlierer nicht etwa die im Landtag bisher vertretenen Abgeordneten, sondern der FDP-Kandidat Jäger aus Aalen und Roland Hamm (Linke). Roland Hamm führte im SWR-Fernsehen sein Scheitern darauf zurück dass die anderen Parteien die Wähler getäuscht haben: "Wir haben uns-ere Wähler nicht getäuscht". Allerdings habe auch die Kern-kraftdiskussion anlässlich der Reaktor-Katastrophe in Japan den Grünen einen Wähler-Boom beschert.


Wegen Krankheit konnte Ulla Haußmann (links) nicht mehr am Wahlkampf teilnehmen und flog raus. Alle trauern auf der Ostalb darum. Unser Bild zeigt Ulla Haußmann bei einem ihrer letzten großen Auftritte mit dem großen SPD-Mann Erhard Eppler der auch Clausia Sünder (rechts) aus Ellwangen damals auch erfolglos beim Wahlkampf unterstützte. Die Besten müssen gehen. Zu den Besten gehörte zweifellos Ulla Haußmann. Sie wird uns allen fehleb - auch denen die sie als Gegner angesehen hatte.      AIZ-Foto: Geissbauer
Während die SPD-MdL Ulla Haußmann just am Wahltag aus der Klinik entlassen werden konnte musste sie mitverfolgen, dass sie - wie selbst erwartet - ihr Landtags-Mandat im Landtag verloren hat. Das mag bitte sein, aber sie hat in der Tat sehr viel für die Ostalb und vor allem für Arme und Familien geleistet, konnte aber nur einen Wahlkampf in Abwesenheit wegen Krankheit führen und Josef Mischko - der sie vertrat - war von vorne herein chancenlos: Eine Ulla Haußmann ist nicht ersetzbar so gut der Ersatz-Wahlkämpfer Mischko auch gewesen ist.

Dagegen freut sich die SPD dass Klaus Maier (Landrat Pavel war der Gratulant) durch ein Überhangs-Mandat in den Landtag eingezogen ist, ebenso Dr. Scheffold. Was Ulla Haußmann raus warf kam Mack zugute: Fast jede zweite Stimme ging an Mack (46,4 Prozent).

CDU-MdL Winfried Mack konnte zwar punkten - muss aber nun im Landtag auf die enge Freundschaft von Ulla Haußmann (SPD) verzichten. Das mag Mack sehr weh tun - er kann sich aber auch mit der Tatsache trösten dass er im Wahlkampf punkten konnte und es auf der Ostalb viele gibt die mit ihm um den Rauswurf aus dem Landtag also um Ulla Haußmann trauern.


Aufgewachsen ist unser neuer Ministerpräsident Winfried Kretsch-mann in einem liberalen, katholischen Elternhaus, in dem frei gedacht und gestritten und zugleich der ganze Reichtum des Kirchenjahres gelebt wurde. Vom Dorf auf der Schwäbischen Alb ging es dann auf´s Gymnasium in Oberschwaben.

Es folgte die 68er Sozialisation in linksradikalen K-Gruppen an der Uni Hohenheim. Nach diesem, wie Kretschmann sagt, „fundamentalen politischen Irrtum“ hat er dann erst mal SchülerInnen jenseits aller Ideologien über die fundamentalen chemischen und biologischen Zusammenhänge der Welt unterrichtet. Doch das Politische ließ ihn nicht los.

1980 gründete er mit anderen die GRÜNEN in Baden-Württemberg und zog wenig später mit fünf Parteifreundinnen in den Landtag als erste grüne Fraktion in einem Flächenstaat. 1986 holte ihn Fischer ins erste grüne Umweltministerium nach Hessen. Nach dem Bruch der Koalition mit „Dachlatten-Börner“ erfolgte die Rückkehr in den Landtag. Im Jahr 2000 geht Fritz Kuhn nach 12 Jahren Fraktionsvorsitz nach Berlin. Dieter Salomon wird sein Nachfolger und 2002 Oberbürgermeister von Freiburg. Seitdem ist das grüne Urgestein Fraktionsvorsitzender der baden-württembergischen Grünen. „Damit ist auch die Zeit der Querköpfigkeit vorbei. Jetzt muss ich integrieren, zusammenführen und zu allem was Kluges sagen.“

Im Dezember 2005 wählten ihn die baden-württembergischen Grünen zu ihrem Spitzenkandidaten. Kretschmann ist in der Mitte der Partei angekommen. Und die Partei in der Mitte der Gesellschaft. Auch für die kommende Landtagswahl im März 2011 wurde Kretschmann zum Spitzenkandidaten nominiert. Seit 30 Jahren sitzen die Grünen im Landtag und haben die zweite Hälfte von 50 Jahren Baden-Württemberg aktiv mitgestaltet - aus der Opposition heraus. „Jetzt wird es Zeit, aus der Regierung heraus mitzugestalten und Baden-Württemberg zu begrünen.“ Die Umfragen und nun auch die Wahl-Endergebniss von heute zeigen, dass immer mehr Menschen genau das wünschen.  DG

Website des neuen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann
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