Teil der Oströhre als letzter Abschnitt des "Filder-Tunnels":
„SUSE“ beginnt im November 3. Schildfahrt
zur bereits fertig gestellten Wendekaverne"
Technik-Wunder: Tunnelvortriebsmaschine wird Sommer 2018
im Berg gewendet u. für Gegenvortrieb in Position gebracht

Anschlagswand des konventionellen Vortriebs in der Weströhre des unteren Fildertunnels in Richtung Filderebene. Der konventionelle Vortrieb in dem Bereich endet dort, wo "SUSE" von oben kommend den Fels durchschlägt.                                AIZ-Fotos: Arnim Kilgus
Aalen/Stuttgart.
Die DB Projekt Stuttgart GmbH setzt im November die Tunnel-vortriebsmaschine „SU-SE“ zu ihrer dritten Schildfahrt im Fildert-unnel in Gang. Nach rund 3.600 Meter Vor-trieb und ihrer Ankunft im Tal wird „SUSE“ voraussichtlich im Som-mer 2018 unter Tage gewendet und in Gegenrichtung für ihre vierte Schildfahrt in Position gebracht. Dafür wurde eigens eine so genannte Wendekaverne gebaut, deren Vortrieb seit wenigen Tagen erfolgreich beendet ist. Die Tunnelvortriebsmaschine (TVM) wird dann im Herbst 2018 mit dem unteren Teil der Oströhre den letzten Abschnitt des Fildertunnels in Angriff nehmen.
Foto: Wendekaverne_Anschlagswand bergabwaerts.


Um die dritte Schildfahrt beginnen zu können, wurde „SUSE“ in den vergangenen Wochen durch den Mittleren Fildertunnel geschoben. Diesen 1.162 Meter langen Abschnitt der geologischen Übergangszone hatten die Vortriebsmannschaften konventionell in Spritzbetonbauweise aufgefahren. Mit dem jüngst fertiggestellten Durchgang zwischen der West- und der Oströhre des 9,5 Kilometer langen Fildertunnels wiederum sind im Tal die baulichen Voraussetzungen für das Wendemanöver nach dem Ende der dritten Schildfahrt geschaffen. Im Sommer 2018 wird der rund elf Meter lange Schild samt Schneidrad (Durchmesser: 10,87 Meter) in einem Stück von der West- in die Oströhre geschoben, während der rund 110 Meter lange Nachläufer der Tunnelvortriebsmaschine getrennt und in der Oströhre wieder gekoppelt wird.

Wendekaverne wird später mit Beton verfüllt: Die Wendek-averne befindet sich unweit des Südkopfs des künftigen Stuttgarter Hauptbahnhofs. Sie musste so gebaut werden, dass die TVM in ihrer Größe komplett durch den Querschnitt passt. Später wird die Kaverne mit Beton verfüllt, so dass im Eisenbahnbetrieb der Durchlass wieder verschlossen ist.

Grundlage der Maßnahme im Planfeststellungsabschnitt 1.2 ist die
2. Planänderung, die das Eisenbahn-Bundesamt im Februar 2013 genehmigt hat. Die Bahn hatte darin unter anderem beantragt, den Fildertunnel mit einer Tunnelvortriebsmaschine statt in Spritzbetonbauweise aufzufahren. Der Bau einer Wendekaverne war dabei Teil der Planänderung.

Zahlen, Daten, Fakten zum Fildertunnel und zur TVM „SUSE“
Fildertunnel
- Beginn erste Schildfahrt, Oströhre: November 2014
- Ende erste Schildfahrt, Oströhre: November 2015
- Beginn zweite Schildfahrt, Weströhre: Juni 2016
- Ende zweite Schildfahrt, Weströhre: Juli 2017
- Beginn dritte Schildfahrt, Weströhre: im November 2017
- Vortriebsstand (16. Oktober 2017):
- Oströhre: 4.080 Meter (maschinell), rund 550 Meter (konventionell)
- Weströhre: 4.111 Meter (maschinell), 1.162 Meter (konventionell)
-Gesamtlänge Oströhre: 9.567 Meter
-Gesamtlänge Weströhre: 9.537 Meter
-Für die Auskleidung der maschinell vorgetriebenen Abschnitte des Fildertunnels sind 7.600 Tunnelringe erforderlich. Dies entspricht in der Summe mehr als 53.000 einzelnen Betonfertigteilen.

TVM „SUSE“: Bei „SUSE“ handelt es sich um eine Tunnelvortriebs-maschine S-746 der in Schwanau ansässigen Herrenknecht AG, Schilddurchmesser: 10,87 Meter, Antriebsleistung Schneidrad: 4.200 Kilowatt, Länge inkl. Nachläufer: 120 Meter, Gewicht inkl. Nach-läufer: ca. 2.000 Tonnen
Infos:

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